Credit: Katrin Becker
Menu
Close
Text: Axel Edelböck Fotos: Katrin Becker
Schon als kleiner Junge habe ich Bausätze von ferngesteuerten Autos zusammengebaut. Besonders faszinierend und außergewöhnlich fand ich immer US-Fahrzeuge, weil ich aus Gaggenau komme: Hier fährt wegen des Mercedes-Benz-Werks fast jeder einen Jahreswagen mit einem Stern vorne dran. Als in den 1990er-Jahren der Grand Cherokee herauskam, wollte ich sofort einen haben. Die Kombination aus Luxus und Geländegängigkeit gefiel mir – nur war das Modell viel zu teuer für meine damaligen Verhältnisse.
Vor drei Jahren entdeckte ich jetzt bei einem Gebrauchtwagenhändler einen 97er-Cherokee. Zu einem Schnäppchenpreis von 5000 Euro. Und genau in meiner bevorzugten Farbe: Dark Rosewood Metallic.
Ich griff sofort zu, wohl wissend, dass ich noch viel Arbeit in das Auto stecken musste. Aber das macht mir nichts aus, ich schraube gern an Autos herum, auch wenn ich kein gelernter Kfz-Mechaniker bin. Ich habe erst einmal ein komplett neues Fahrwerk eingebaut inklusive spezieller Stoßdämpfer der Marke Bilstein. Damit liegt das Fahrzeug um neun Zentimeter höher als die Serienversion. Außerdem habe ich eine neue Dachträgerkonstruktion geschweißt und montiert, einen Safarischnorchel und zusätzliche Scheinwerfer angebracht. Insgesamt habe ich in den Umbau bestimmt ein halbes Jahr meiner Zeit und um die 6500 Euro investiert. Aber es hat sich gelohnt.
Letztes Jahr haben wir an der Offroad-Rallye „Gradisca 4x4“ teilgenommen. Einschließlich der Anreise sind wir dabei über 1800 Kilometer gefahren. Die Strecke hat mich vier Tankfüllungen à 90 Liter gekostet, wobei ein Tank allein für den 150 Kilometer langen Offroad-Teil der Rallye draufging. Auf der Autobahn mit Tempomat schafft der Wagen einen Verbrauch von zwölf Litern auf 100 Kilometer, aber im Gelände ist man schnell bei 40 Litern. Vor allem bei Wasserdurchfahrten muss man ordentlich Gas geben, um nicht steckenzubleiben. Einmal stand mir das Wasser bis zur Motorhaube, aber dank meiner Umbauten schafft der Wagen eine Wattiefe von 700 Millimetern.
Als Nächstes werde ich noch eine neue Vorderachse mit Sperrdifferenzial einbauen, denn wir planen für den Herbst eine Alpenüberquerung. Das Herumwerkeln am Cherokee ist ein Hobby geworden, mit dem ich ab und an dem Büroalltag entkomme.
Geschwindigkeit
180 KM/H
Leistung
177 PS
0–100 km/h
10,3 SEKUNDEN
Hubraum
3998 CCM
Gewicht
1850 KG
Neupreis 1997
34.065 DM
Wert heute
6000 EURO