Eigentlich ist das Opel Raketenauto das Männerspielzeug schlechthin: Ein einfaches, schnittiges Chassis, vier Räder, breite Flügel rechts und links zur Bodenhaftung und - jetzt kommt's - Raketen mit Sprengstoffladung im Heck als Antrieb. Eine Seifenkiste für echte Kerle. Gleich bei der Vorstellung des Raketenwagen 1 am 11. April 1928 wurde ein Geschwindigkeitsweltrekord mit 138 km/h aufgestellt.
Mit diesem halsbrecherischen Gefährt ging Opel vor genau 90 Jahren an die Öffentlichkeit. Nur wenige Wochen später sollte Fritz von Opel, Spitzname "Raketenfritz", mit der Weiterentwicklung, dem RAK2, schon den nächsten Rekord aufstellen. Am 23. Mai 1928 erreicht er mit der Kraft von gleich 24 Raketen und 120 Kilogram Sprengstoff für die damalige Zeit sagenhafte 238km/h. Oben im Video sehen sie den fulminanten Rekordversuch.
Größter Deutscher Autobauer
Opel avancierte in den 1920er Jahren zum größten Automobil-Hersteller Deutschlands mit 42 771 verkauften Kraftfahrzeugen im Jahr 1928. Der Grundstein dieses Erfolges lag unter anderem in der Einführung der Fließband-Produktion 1924, die Opel früher als jeder andere deutsche Autobauer wagte. In nur vier Jahren vervierfachte sich die Belegschaft des Familienunternehmens beinahe. 1931 wurde Opel dann komplett vom amerikanischen Großkonzern General Motors übernommen.