Mit meinem ersten VW-Bus hätte ich beinahe mal einen Toten überfahren. Das war in den Siebzigern. Ich war mit dem T2 auf der klassischen Hippie-Route unterwegs, also von Deutschland aus über die Türkei, Persien und Afghanistan nach Indien, fast 9000 Kilometer. In Mumbai gipfelte das Abenteuer in einem brenzligen Moment: Ein paar Einheimische warfen mir plötzlich einen Toten vors Auto – und wollten mich, den angeblichen Unfallverursacher, nur gegen Zahlung von 100 Dollar weiterfahren lassen. Nach einem kurzen ernsten Gespräch bin ich aufs Gas gestiegen und habe um die arme Seele einen Bogen gemacht. Der Bulli von damals hat mir viele gute Dienste erwiesen. Trotzdem habe ich ihn irgendwann verkauft.
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Playboy Deutschland
Als ich sehr viel später meine jetzige Frau kennenlernte, war sie begeistert von den alten Indien-Fotos und wollte auch mit so einem Hippie-Mobil auf Tour gehen. Also fingen wir an zu suchen und hatten schon bald ein Modell von 1968 ausfindig gemacht: einen Schweizer Postbus, speziell für Briefträger. Damit sie ihre Pakete direkt vom Auto aus in die Briefkästen am Straßenrand stecken konnten, wurden Fahrersitz und Lenkung rechts eingebaut. Am Anfang war das eine kleine Herausforderung. Aber wir haben uns daran gewöhnt. Außerdem ist vieles an dieser Spezialanfertigung sehr praktisch. Zum Beispiel das erhöhte Dach für zusätzlichen Stauraum. Darunter kann man sogar stehen. Sportliche Überholmanöver sind hingegen mit dem 50-PS-Bus nicht drin. Bei unseren Ausflügen in die Schweizer Alpen muss man auf Bergstraßen schon etwas Geduld haben.
Perfekt für Schrauber
Dafür ist der Motor aber sehr einfach zu warten. Die Maschine ist so simpel, dass jemand wie ich, der sein Leben lang an Autos herumgeschraubt hat, ihn blind zusammensetzen könnte. Allerdings sind Reparaturen kaum nötig. Auch nach einem ganzen Jahr in der Garage kann ich den Zündschlüssel umdrehen, und der Wagen springt an.
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Jetzt hatte unser Bulli sogar seinen ersten Fernsehauftritt. Im aktuellen „Matula“-Film fahre ich mit ihm Richtung Italien, bleibe wegen eines Motorschadens im Allgäu hängen und ermittle dort in einem Todesfall. Eines ist jedenfalls ganz klar: Abgesehen vom inszenierten Motorschaden gibt unser Bulli auch im Film eine richtig gute Figur ab.