Inhalt
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Wild grillen: So bringen Sie Reh, Hirsch & Co. gekonnt auf den Rost und auf den Teller
Outdoor-Küchen: Fünf heiße Grill-Modelle
Deftig grün: Geniale Gemüsebeilagen
Gute Geräte: Werkzeug für den Feuerkoch
Wein des Monats: Grill-Begleiter aus Kalifornien
Umfrage des Monats: Wie grillen die Deutschen?
Schuhe: Leichte Sohlen für den Sommer
Pflege: Eine kleine Deo-Kunde
55 Männer: Unsere Autorin suchte die Liebe – und brachte viele Sex-Erkenntnisse mit
Tagebuch einer Verführerin: Sophie Andresky möchte einen Tag ein Mann sein – wer tauscht?
Tom Cruise: Hollywoods letzter Superstar ist zurück im Cockpit – Porträt eines Besessenen
Literatur, Musik & Serien: Das Beste des Monats
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- Playboy Classic
Für alle, die es nicht wissen: Das Kürzel RS steht bei Porsche für den Begriff Rennsport. Es gilt als eine Art Prädikat, das sagen soll: Mehr geht nicht. Von allen ohnehin schon äußerst aggressiven Sondermodellen wie dem GT2 oder GT3 existiert eine nochmals extremer ausgelegte Variante, gekennzeichnet durch diese beiden Buchstaben. Das hat Tradition, der erste RS-Porsche, der legendäre 911 Carrera RS 2.7, feiert dieses Jahr sein 50. Jubiläum. Doch während bisher alle RS-Modelle auf einem 911er basierten, wurde mit dem GT4 RS nun zum ersten Mal in der Geschichte von Porsche ein Fahrzeug auf Basis eines 718er-Cayman mit den zwei magischen Buchstaben geadelt. Wie sich so etwas fährt, durften wir auf der Rennstrecke in Estoril nahe Lissabon selbst ausprobieren.
„Wenn es einen Kompromiss zwischen Komfort und Sport geben muss, entscheiden wir uns immer zugunsten der Sportlichkeit“ – Andreas Preuninger
Schon von außen fällt auf: Alles an diesem Fahrzeug ist auf scharf gestellt. Durch die NACA-Lufteinlässe auf der vorderen Motorhaube sowie dem fest verbauten Heckspoiler mit der Schwanenhals-Aufhängung unterscheidet sich das RS-Modell optisch vom normalen GT4. Ein solcher Heckflügel fand zum ersten Mal beim Le-Mans-Sieger Porsche 911 RSR und später auf der Straße beim 911 GT3 Verwendung. Im Prinzip funktioniert er genau mit dem gegenteiligen Effekt eines Flugzeugflügels, bei dem die Luft schneller über die Spitze strömt, um Auftrieb zu erzeugen. In der extremsten Einstellung können so 25 Prozent mehr Abtrieb im Vergleich zur normalen GT4-Variante erzeugt werden.
Abgesehen davon wurde dem gesamten Fahrzeug eine Schlankheitskur verordnet. Extrem viele Teile – von der Motorhaube über die Kotflügel bis zum Heckspoiler – bestehen aus Carbon. Aber auch die Leichtbau-Heckscheibe und die Scheinwerfer, die Carbon-Keramik-Bremsscheiben sowie die Magnesium-Felgen im 20-Zoll-Format helfen deutlich Gewicht einzusparen. Im Inneren wurde mit viel Sicht-Carbon, Carbon-Schalensitzen, wenig Teppich und sogar dem Verzicht auf Dämmmaterial gespart. Selbst die Türgriffe wurden durch Schlaufen ersetzt. „Wenn es einen Kompromiss zwischen Komfort und Sport geben muss, wird die Entscheidung immer zugunsten der Sportlichkeit getroffen“, sagt Andreas Preuninger, der Leiter sämtlicher GT-Projekte bei Porsche.
Der Porsche 718 GT4 RS besitzt das Beste aus zwei Welten
Damit kommt der GT4 RS auf ein Gesamtgewicht von 1415 Kilo, also rund 60 Kilo weniger als der normale GT4, bei gleichzeitig 80 PS mehr. Um diese Leistungszunahme auf nun insgesamt 500 PS zu erreichen, verbaute man kurzerhand den Motor aus dem großen Bruder, dem Porsche 911 GT3. Damit besitzt der GT4 RS das Beste aus zwei Welten: den herausragenden 6-Zylinder-Sauger aus der GT3-Reihe, kombiniert mit dem Mittelmotor-Aufbau eines Porsche Cayman. Damit das funktioniert, mussten die Ingenieure den Motor um 180 Grad drehen und ihn direkt hinter den Rücken des Fahrers platzieren. Aufgrund der längeren Abgasanlage gingen so 10 PS verloren (der GT3 besitzt 510 PS). Zumindest behauptet man das in Zuffenhausen. Vielleicht wollte man aber auch einfach die Käufer des deutlich teureren GT3 beruhigen und ihnen zumindest auf dem Papier die 10 PS mehr gönnen. Auf der Rennstrecke wird dieser Unterschied vermutlich den wenigsten Fahrern auffallen. Damit der Motor auf seiner neuen Position auch genug Sauerstoff bekommt, musste man übrigens die Lufteinlässe zur Beatmung hinter die Seitenscheiben wandern lassen. Ein Umstand, der nicht nur ingenieurtechnisch äußerst originell ist, sondern im Zusammenspiel mit den Drosselklappen ein geradezu phänomenales Sound-Erlebnis garantiert.
Entsprechend hämmert einem schon beim Anlassen die Wucht des 4-Liter-Saugmotors entgegen. Und bereits nach ein paar Metern Fahrt wird klar: Der extreme Sound des Fahrzeugs macht im Grunde den Drehzahlmesser in der Mitte des Armaturenbretts unnötig. Denn bei dieser imposanten Geräuschkulisse reicht es, wenn man beim Schalten (bis zu 9000 Umdrehungen pro Minute sind möglich) nach Gehör fährt. Wobei an dieser Stelle vielleicht erwähnt werden sollte, dass der GT4 RS, wie übrigens alle RS-Modelle, nur in Zusammenhang mit einem 7-Gang-PDK-Getriebe geordert werden kann. Wer einen Handschalter will, muss auf die Extra-Power eines RS-Modells verzichten. Diese werden nämlich prinzipiell nur mit dem Doppelkupplungsgetriebe ausgeliefert.
Ist der GT4 RS der bessere GT3?
Schon nach der ersten Runde spürt man die noch einmal deutlich extremere Beschleunigung. Im Gegensatz zum normalen Modell schafft die Rennsport-Variante den Spurt auf 100 km/h innerhalb von 3,4 Sekunden, also eine ganze Sekunde schneller als der Handschalter-GT4 und eine halbe Sekunde schneller als die PDK-Variante. Allein das ist schon eine imposante Zahl. Noch beeindruckender sind jedoch die 23,6 Sekunden, die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister mit dem RS-Modell auf der Nordschleife im Vergleich zum normalen Modell herausholen konnte. Im Rennsport, in dem es ja auf jede Zehntelsekunde ankommt, sind das ganze Ewigkeiten.
Gerade in den schnellen, kurzen Kurven am Anfang der Strecke zahlt sich die kürzere Übersetzung der ersten Gänge aus (der zweite Gang geht nur bis 114 statt 134 km/h). Damit haben die Ingenieure es geschafft, die fehlende Turboaufladung des 4-Liter-Saugers zu kompensieren. In der letzten Kurve, einem nahezu unendlichen Rechtsbogen, benannt nach Ayrton Senna, will ich es dann noch einmal wissen und versuche, mit so viel Geschwindigkeit wie möglich in die Zielgerade einzulaufen, um nah an die Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h zu kommen. Doch dafür ist die Gerade leider zu kurz. Bei 240 km/h muss ich den Wagen einbremsen, um nicht in hohem Bogen aus der nächsten Kurve zu fliegen. Selbst Rennfahrer Bergmeister, wie er mir eine halbe Stunde später beim Small Talk in der Boxengasse erzählt, kam auf der Strecke nur bis knapp 260 km/h. Obwohl der Wagen an sich die 200 km/h in 10,9 Sekunden schafft.
Am Ende des Tages muss ich sagen – und ich weiß, das wird sich jetzt für viele eingefleischte 911er-Fans wie pure Blasphemie anhören: Für mich hat sich der GT4 RS als der bessere GT3 entpuppt. Beide teilen sich den gleichen Motor, aber das Fahrverhalten und die Querdynamik eines Mittelmotors machen einfach noch mal den kleinen, aber feinen Unterschied aus. Damit ist der Wagen die perfekte Rennmaschine auf jeder Rundstrecke.
Allerdings gilt es zu bedenken, dass vermutlich noch in diesem Jahr auch die RS-Version des GT3 auf die Straße kommen wird. Dann werden die Karten im Wettstreit GT3 oder GT4 vermutlich noch einmal neu gemischt.
Geschwindigkeit: 315 km/h
Leistung: 500 PS
0-100 km/h: 3,4 Sekunden
Drehmoment: 450 NM
Hubraum: 3996 ccm
Gewicht (DIN): 1415 kg
Preis: 141.338 Euro
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