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Fotos: Patrice Brylla
Der Musiker und Komponist Till Brönner befürchtet neben Existenzverlusten unter Kulturschaffenden durch die Corona-Krise auch einen Qualitätseinbruch bei Bühnenkünstlern. „Wenn wir uns im Sommer auf der Bühne wiederfinden, werden wir es mit weit über einem Jahr komplettem Stillstand zu tun haben. Und das ist an sich ein Problem“, sagte der 49-jährige Trompeten-Virtuose in im Interview für die Februar-Ausgabe des Playboy.
„Ich wähle mal einen plumpen Vergleich: Würden Sie sich von einem Herzchirurgen, der anderthalb Jahre Pause gemacht hat, gern als Erster operieren lassen?", so Brönner im Playboy. "Die Künstler standen anderthalb Jahre nicht so richtig auf der Bühne. Man muss sich der Routine, die hier kein negativ besetzter Begriff ist, erst mal langsam wieder annähern. Aber vielleicht wird das durch das Gefühl der Erleichterung kompensiert. Ich persönlich rechne damit, dass wir es mit einem Publikum zu tun haben werden, das sich wie die Künstler sein Kultur-Leben zurückwünscht.“
Die Krisensituation dieses Kulturlebens in der Corona-Zeit hat aus Brönners Sicht ein katastrophales Ausmaß. „Der Schaden ist am Ende sicher nicht nur ein individueller, sondern auch ein gesamtgesellschaftlicher. Wir haben so eine Situation für die Kultur seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt“, sagte Brönner im Interview.
Sein neues Album "On Vacation" sei jedoch keine "Reaktion" auf die gegenwärtige Krise, da das Album bereits früher entstanden sei, so Brönner. "Ich hatte wegen des Titels ursprünglich eine abwartende Haltung an den Tag gelegt, ob das nicht als banal empfunden wird, weil eben die äußeren Umstände anders sind. Aber wir haben uns dann entschlossen, den Titel beizubehalten, und dem Feedback nach zu schließen haben die Menschen das verstanden. Denn Musik hat ja auch die Funktion, Schmerz zu lindern. Musik ist eine Form von Medizin, was Ärzte bestätigen können."
Das ganze Interview mit Till Brönner lesen Sie in der neuen Ausgabe des Playboy. Ab jetzt im Handel oder im Playboy-Magazinshop!