Die Playboy-Musik-News der Woche: Fünf Frauen auf dem Weg zur Weltherrschaft

The Last Dinner Party sind die Newcomer der Stunde
Credit: Cal McIntyre

Jan Delay feiert seinen 25. Geburtstag, fünf Engländerinnen feiern ihr Debüt und eine deutsche Indie-Band fragt uns nach unserem Befinden. Das sind die Musikhighlights der Woche

Hurra, kiffen wird legal! Wie heute Nacht bekannt wurde, steht einem Gesetz zur Cannabis-Entkriminalisierung zum 1. April nichts mehr im Weg – kein Scherz! Aber zum Einfluss von Marihuana auf Musik und Popkultur, wird hier in einigen Wochen sicher noch mehr zu lesen sein. Diese Woche soll sich aber erst einmal alles um diese musikalischen Highlights drehen: 

1. Die Musik-Überraschung der Woche: Jan Delay covert die Sportfreunde 

Einer, der mit Gras sicher nie etwas am Hut hatte, ist Jan Delay. Der (Absolute) Beginner ging vor sage und schreibe 25 Jahren erstmals auf Solopfade, als er 1999 – begleitet von Bandkollege Denyo – den Nena-Hit „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ zu einem Reggae-Song umfunktionierte und auf seine heute unverwechselbare Art coverte.

Seitdem probierte sich der Hamburger in durch unzählige Musikgenre und stürmte mit all seinen Soloplatten die Charts. Zum 25. Jubiläum seines Solo-Daseins hat Delay ein Best-Of (Release: 3. Mai) angekündigt und feiert dies heute mit einer alten Tradition, nämlich einem Cover. Wer hätte gedacht, dass „Siehst du das genauso?“, ein 20 Jahre alter Song der Sportfreunde Stiller, so gut als typische Jan-Delay-Nummer funktioniert?

„Es ist kalt in diesem Land, aber Jan Delay hat Wärme dabei. Auf seiner neuen Single ‚Siehst Du Das Genau So?‘ hält er ein Plädoyer für mehr Empathie und die Kraft einer simplen Frage: Wie geht’s dir eigentlich?“, heißt es in der Pressemitteilung zur neuen Single, für die Jan Delay nur warme Worte findet: „Als der Song vor ca. 20 Jahren rauskam, hat mich der Refrain total geflashed. Sowohl vom Text, als auch von der Melodie. Als klar war, dass ich ein Best Of mache, hab ich nach möglichen Cover-Songs geguckt. ich wollte unbedingt noch einen Song covern und in anderem Licht erscheinen lassen, weil das für mich auch viel mit Jan Delay zu tun hat. Während ich mich so durch meine Favoriten von Udo, Rio und Toco skippte, fiel mir auf einmal dieser Song wieder ein. Sofort als ich den Refrain hörte, durchfuhr es mich wie ein Schlag und es war klar: Auf jeden Fall diesen hier!! Nur in happy und zum feiern!!“

Das Video zu „Siehst Du Das Genau So?“ feiert heute um 16 Uhr auf Youtube seine Premiere: 

2. Das Musik-Debüt der Woche: Fünf Frauen auf dem Weg zur Weltherrschaft

Grund zum Feiern haben auch fünf junge Damen aus London. Die Band The Last Dinner Party gehört aktuell wohl zu den am heißesten gehandelten Acts der Musikszene. So wurde das Quintett bereits ins Vorprogramm von Lana del Rey, Florence And the Machine und der Rolling Stones eingeladen. Mehr Druck geht quasi nicht. Aber den hatten sie bereits mit ihrem Über-Song „Nothing Matters“ aufgebaut. Die Single, die in den vergangenen neun Monaten allein auf Spotify mehr als 26 Millionen Aufrufe verzeichnen konnte, begeisterte Fans und Kritiker. Wie das bei Hypes so ist, stieg mit jedem Play auch die Erwartungshaltung.

Doch The Last Dinner Party liefern ab, ihr Debütalbum „Prelude to Ecstasy“ enttäuscht nicht. Viel eher bestätigt es die Hoffnungen, dass hier etwas Großes entsteht. Wer das fünfköpfige Monster noch einmal erleben möchte, bevor der Hype komplett und weltweit explodiert, sollte versuchen, die Band bei einer der Club-Shows in Berlin (16.2.) oder Köln (17.2.) zu sehen. Danach geht es für die Dinner Party wohl eher in große Hallen.

3. Die Musik-Frage der Woche: Auch die Giant Rooks fragen „Wie geht's dir eigentlich“

Den ersten Hype überstanden haben hingegen die Giant Rooks. Die deutsche Indiepop-Hoffnung, deren erste Platte „Rookery“ der Musikexpress als „fürchterlich perfektes Debütalbum“ ganz gut beschrieb, veröffentlichen heute ihren Nachfolger „How have You been?“.

Ein passender Titel, wurde es nach dem großen Erfolg (200 Millionen Streams!) seit 2020 doch erstmal ruhig um die Band aus dem nordrhein-westfälischen Hamm. Doch die Musik sprach für sich, das Cover von „Tom’s Diner“ der Songwriterin Suzanne Vega – eine Zusammenarbeit mit den Kollegen von AnnenMayKantereit – entwickelte ein Eigenleben. Also blieb für die Giant Rooks Zeit, sich ins stillen Kämmerchen zurückzuziehen und am Zweitwerk zu tüfteln.

Und siehe da, „How Have You Been?“ schließt nahtlos ans Debüt an, liefert atmosphärischen Indie-Pop, der bald auch aus den großen Hallen der Nation klingen wird. „How Have You Been?“ – die Frage haben sich die Giant Rooks mit dem neuen Album selbst beantwortet: Ganz gut eigentlich!

Außerdem auf playboy.de: Kanye Wests jüngster Auftritt macht einen sprachlos, die Libertines um Pete Doherty kommen zu früh und Green Day melden sich politisch zurück – die Musik-Tipps der vergangenen Woche finden Sie hier.


Die Playboy-Musikempfehlungen als Spotify-Playlist: