"Es ist, als würde ich aussortiert werden, nur weil ich ein freizügiges Bild gepostet habe", sagt Künstlerin und Protest-Teilnehmerin Savannah Spirit, deren Fotos die Plattform häufig ohne Warnung entfernt. Anlass hierfür sind ihre sichtbaren Nippel. Denn laut Facebook gelten weibliche Brustwarzen - anders als männliche – als pornografisch und müssen auf Postings daher zensiert werden.
Daher können Künstler, die mit dem menschlichen Körper arbeiten, ihre Werke auf ihrem Account nicht unverblümt veröffentlichen. „{…} Es ist Kunst, es ist mein Körper, {…} sollte ich mich schämen? Ist etwas falsch daran?”, fragt sich die Fotografin Farah Marie Velten, die ebenfalls von Facebooks-Zensur betroffen ist.
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Gemeinsam für Ausdrucksfreiheit
Widersetzt man sich den Vorschriften, werden die entsprechenden Nutzer oft durch die Entfernung ihrer Profile zum Schweigen gebracht. Das führt die Menschen auf die Straße. Fotograf Spencer Tunick ist einer von ihnen. Er hat die provokante Aktion der Demonstranten festgehalten und möchte diese Problematik aus der Welt schaffen. Dafür kooperiert er mit der National Coalition Against Censorship (NCAC) – ein Zusammenschluss aus 50 Aktivisten – mit denen er ein gemeinsames Ziel verfolgt: Die Facebook-Richtlinien entschärfen und damit die Meinungsfreiheit stärken.
[Instagram Embed: https://www.instagram.com/p/BySaNLTB4_R/]
YouTube macht es vor
Ein Vorreiter für einen toleranteren Umgang mit Nacktheit ist YouTube: Bereits vor zehn Jahren wurde hier die Blöße in der bildenden Kunst erlaubt. Ob sich der Online Dienst ein Beispiel an dem Videoportal nimmt, wird sich im weiteren Dialog mit NCAC herausstellen.