Ende 2021 hallte ein regelrechter Aufschrei durch die Klatschblätter dieser Welt, als sich immer mehr Hollywoodstars zum „Non-Bathing“ bekannten. So gaben unter anderem Mila Kunis, Ashton Kutcher, Brad Pitt, Jake Gyllenhaal, Jennifer Aniston, Julia Roberts und Charlize Theron in Interviews an, dass sie sich lediglich einmal pro Woche duschen würden. An den restlichen Tagen würden sie nur Achseln, Füße und Intimbereich waschen.
Was vergangenes Jahr noch einem Skandälchen gleichkam, scheint sich inzwischen zum Trend gemausert zu haben. Denn ob aus Gründen der Gesundheit, des Umweltschutzes oder in Anbetracht der Energiekrise: Immer mehr Menschen betreiben „Non-Bathing“ und duschen, baden oder waschen sich seltener. Das mag im ersten Moment vielleicht einigen eklig erscheinen, ist aber eigentlich eine gute Sache.
Anti-Dusch-Trend „Non-Bathing“: So oft sollten Sie wirklich duschen
Denn obwohl sich laut den Ergebnissen einer Umfrage der Apotheken Umschau etwa 84 Prozent der Deutschen täglich duschen, baden oder waschen, ist das zu viel. So erklärt auch Professor Cord Sunderkötter von der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Gespräch mit dem IGP Magazin, dass es reiche, sich zwei- bis dreimal wöchentlich zu duschen. Dabei sind auch nur wenige Minuten völlig ausreichend und das Wasser sollte nicht zu heiß sein. Dagegen unbedenklich und ratsam ist es, sich Hände, Füße, Achseln und Intimbereich, wo die Dichte an Schweißdrüsen und Bakterien am größten ist, täglich mit warmem Wasser zu reinigen.
Hat man hingegen eine schweißtreibende Arbeit oder macht viel Sport, spricht nichts dagegen sich öfter pro Woche zu waschen. Allerdings ist es dann ausreichend, die schwitzenden Körperteile lediglich mit Wasser zu reinigen.
Wäscht man sich hingegen zu oft mit Seife, Duschgel und Co., schädigt das auf Dauer die Haut. Viele Reinigungsmittel zerstören den natürlichen Fett- und Bakterienfilm auf der Haut, was diese trocken und rissig werden lässt. Das öffnet wiederum Keimen, Bakterien, Pilzen sowie Ekzemen Tür und Tor.
„Non-Bathing“: Der Anti-Dusch-Trend ist auch gut fürs Klima
Doch „Non-Bathing“ ist nicht nur für unsere Gesundheit förderlich. Denn durch weniger Duschen spart man automatisch Wasser – was sowohl dem Klima als auch, in Anbetracht der Energiekrise, dem Geldbeutel gut tut. Verzichtet man zudem auf die übermäßige Nutzung von Duschgels, Seifen und Cremes, durchbricht man zudem den Kreis, teure Beauty-Produkte zu kaufen, die teils um die halbe Welt verschifft werden mussten, um im Drogeriemarkt ums Eck im Regal stehen zu können.
So oder so: „Non-Bathing“ ist nicht ansatzweise so schlimm, wie es letztes Jahr von einigen angeprangert wurde. Nicht umsonst liegt es aktuell im Trend.