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Bei den Oscars 2022 geht „The Power of the Dog“ als großer Favorit ins Rennen. Denn der Neo-Western wurde für spektakuläre zwölf Oscars nominiert (unter anderem Bester Film, Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch). Eine der Oscar-Nominierungen ging verdientermaßen an Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch. Der spielt in „The Power of the Dog“ den rauen, aber extrem intelligenten Rancher Phil, der die neue Frau (Kirsten Dunst) und den schüchternen Stiefsohn (Kodi Smit-McPhee) seines Bruders (Jesse Plemons) bis zum Äußersten schikaniert. Doch hinter seiner harten Fassade schlummert eine zutiefst traumatisierte Seele.
„The Power of the Dog“ ist verfügbar bei Netflix.
Das Sci-Fi-Spektakel „Dune“ von Regisseur Denis Villeneuve war ohne Zweifel das Kino-Highlight 2021. Nicht umsonst wurde die bildgewaltige Adaption der gleichnamigen Romanreihe von Frank Herbert für zehn Oscars (unter anderem Bester Film, Beste Filmmusik, Beste Kamera) nominiert. Darin werden der junge Paul Atreides (Timothée Chalamet) sowie seine Eltern, Herzog Leto (Oscar Isaac) und Lady Jessica (Rebecca Ferguson) vom Imperator auf den Wüstenplaneten Arrakis geschickt, um den Abbau der extrem wertvollen Substanz Melange, auch Spice genannt, zu überwachen. Doch kaum angekommen, geraten sie in einen Hinterhalt der sadistischen Harkonnen.
„Dune“ ist im Abo von Sky Ticket und Sky Go enthalten.
Die erste Verfilmung von „Westside Story“, dem wohl berühmtesten Musical von Leonard Bernstein, gewann 1962 unfassbare zehn Oscars. Das Remake von Steven Spielberg wurde bei den Oscars 2022 immerhin für sieben Goldjungen (unter anderem Bester Film, Beste Regie, Bestes Kostümdesign) nominiert. Sonst hat sich aber nicht viel geändert – auch nicht an der zeitlosen Geschichte. Wie schon im Original stehen sich im New York der 1950er zwei Banden, die Jets und die Sharks, gegenüber. Ihr Rivalität wird noch komplizierter, als sich mit Tony (Ansel Elgort) und Maria (Rachel Zegler) zwei aus ihren Reihen ineinander verlieben.
„Westside Story“ gibt's im Stream bei Disney+.
Die Prämisse der Satire „Don't Look Up“ ist schlicht genial, weil das hier beschriebene Szenario leider sehr wahrscheinlich so eintreffen würde: Ein riesiger Meteorit, entdeckt von der Astronomie-Doktorandin Kate Dibiasky (Jennifer Lawrence) und ihrem Professor Dr. Randall Mindy (Leonardo DiCaprio), rast auf die Erde zu und wird dort alles Leben zerstören. Sofort treffen sie sich mit der US-Präsidentin (Meryl Streep) und treten auch im Fernsehen auf, um die Welt über die Gefahr zu informieren. Doch kein Mensch interessiert sich dafür, stattdessen werden die beiden von allen Seiten medial auseinandergenommen. „Don't Look Up“ ist bitterböse, extrem witzig und regt zum Nachdenken an – nicht umsonst wurde die starbesetzte Komödie von Adam McKay für vier Oscars (Bester Film, Bestes Originaldrehbuch, Beste Filmmusik) nominiert.
„Don't Look Up“ gibt's bei Netflix.
Mit vier Auszeichnungen (unter anderem für Regie und Film) bei 13 Nominierungen war Guillermo del Toros Horror-Märchen „Shape of Water“ bei den Oscars 2018 der Sieger des Abends. Vielleicht kann der mexikanische Regisseur diesen Erfolg bei den Oscars 2022 fortsetzen. Denn dieses Jahr ist sein neuestes Werk, der Psychothriller „Nightmare Alley“, für vier Trophäen (unter anderem Bester Film, Beste Kamera, Bestes Szenenbild) nominiert. Darin schließt sich der zwielichtige Stanton Carlisle (Bradley Cooper) im Jahr 1947 einem mysteriösen Wanderjahrmarkt an, der so einige dunkle Geheimnisse birgt. Wer es also düster und schaurig mag, sollte den Oscar-Film „Nightmare Alley“ nicht verpassen.
„Nightmare Alley“ ist bei Disney+ verfügbar.
Aufgrund ihrer Sitcom „I Love Lucy“ zählen Desi Arnaz (Javier Bardem) und Lucille Ball (Nicole Kidman) in den 1950er-Jahren zu den beliebtesten und erfolgreichsten TV-Schauspielern der USA. Doch das illustre Leben des Paares ändert sich schlagartig, als sie ins Visier des Komitees für unamerikanische Umtriebe geraten und Lucille als Kommunistin verdächtigt wird. Zeitgleich berichtet die Regenbogenpresse über eine Affäre von Desi mit einer anderen Frau. Das Biopic „Being the Ricardos“ ist vor allem schauspielerisch ein echter Hit. So holt Oscarpreisträger Aaron Sorkin, der hier auch das Drehbuch schrieb, alles aus seinen Stars raus. Das Ergebnis: Auf Javier Bardem, Nicole Kidman und J.K. Simmons gehen die drei Oscar-Nominierungen des Films. Was witzig ist, denn alle drei haben bereits einen Goldjungen zu Hause stehen.
„Being the Ricardos“ gibt's bei Amazon Prime Video im Abo zu sehen.
Die 17-jährige Ruby (Emilia Jones) ist eine sogenannte Coda und damit das einzige Mitglied in ihrer gehörlosen Familie, das hören kann. Ohne sie würden ihre Eltern Frank (Troy Kotsur) und Jackie (Marlee Matlin) sowie ihr Bruder Leo (Daniel Durant), für die sie als Dolmetscherin agiert, nicht durch den Alltag kommen. Zudem hilft sie jeden Tag vor der Schule im Fischereibetrieb ihrer Familie, was sie unter ihren Mitschülern zum Ziel des Spotts macht. Erst als ihr Gesangstalent von ihrem Musiklehrer (Eugenio Derbez) entdeckt wird, scheint Ruby einen Ausweg aus ihrem tristen Leben gefunden zu haben. Doch ihre Familie stellt sich ihrem Traum, ein Musikcollege zu besuchen, in den Weg. Drei Oscar-Nominierungen (Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Nebendarsteller) konnte „Coda“ abstauben. Wenn man den Film anschaut, merkt man allerdings schnell, dass das ein paar zu wenig sind. Vor allem die Darsteller – allen voran Emilia Jones – sollten mit Preisen überhäuft werden. Und auch abseits der schauspielerischen Leistungen weiß der Film mit einer zutiefst berührenden Geschichte mitzureißen.
„Coda“ ist bei Apple TV+ im Abo verfügbar.
Eine magische Kerze hat allen Mitgliedern der Familie Madrigal eine übernatürliche Gabe verliehen, die sie zum Wohl der Menschen einsetzen. Nur die 15-jährige Mirabel ist leer ausgegangen. Als die Kerze eines Tages durch einen mysteriösen Riss im Boden verschwindet, sieht sie ihre Chance gekommen, sich zu beweisen. Und so macht sich Mirabel auf, die Magie wieder nach Hause zu holen. Disney hat es mal wieder geschafft: In „Encanto“ gibt's nicht nur einen Ohrwurm nach dem anderen, sondern auch die gelungene Geschichte begeistert mit viel Witz, etwas Tragik und jeder Menge Abenteuer für Jung und Alt. Dafür gibt's drei Nominierungen bei den Oscars 2022 (Bester Animationsfilm, Beste Filmmusik, Bester Filmsong).
„Encanto“ gibt's im Stream bei Disney+.
Olivia Colman ist ohne Zweifel eine der besten Schauspielerinnen der Gegenwart, was nicht zuletzt ihr Oscar für „The Favourite“ sowie die Nominierungen für „The Father“ und jetzt für „Frau im Dunkeln“ beweisen. In dem Psycho-Drama spielt sie die Kunstprofessorin Leda Caruso, die auf der griechischen Insel Spetses ein Ferienhaus gemietet hat, um dort einen entspannten Urlaub zu verbringen. Doch der wird jäh unterbrochen, als sich in der Nähe eine laute Familie aus New York für die Ferien einnistet. Denn die junge, attraktive Mutter namens Nina (Dakota Johnson) und deren Kinder erinnern sie an ihre düstere Vergangenheit. Selten wurden die Probleme zwischen klassischer Mutterrolle und der Selbstverwirklichung von Frauen beklemmender durchleuchtet als in dem packenden Regie-Debüt von Maggie Gyllenhaal. Bei „Frau im Dunkeln“ stimmt wirklich alles und die drei Oscar-Nominierungen (Beste Hauptdarstellerin, Beste Nebendarstellerin, Bestes adaptiertes Drehbuch) sind ohne Frage verdient.
„Frau im Dunkeln“ gibt's im Stream bei Netflix.
William Shakespeares Tragödie über den schottischen Adeligen Macbeth, der sich mithilfe seiner machthungrigen Frau und durch zahlreiche Intrigen bis zum Königsthron hocharbeitet, kennt wirklich jeder. Doch man mag es nicht glauben: Die Neuverfilmung von Joel Coen verleiht dem zeitlosen Meisterwerk einen überraschend frischen Anstrich. Neben seiner ästhetischen Schwarz-Weiß-Optik und der spartanisch-schönen Ausstattung besticht „Macbeth“ vor allem durch seine oscarprämierten Hauptdarsteller. Denzel Washington ist als Macbeth eine echte Wucht und Frances McDormand verleiht Lady Macbeth eine spektakuläre und bedrohliche Aura. Leider ging sie bei den drei Oscar-Nominierungen (Bester Hauptdarsteller, Beste Kamera, Bestes Szenenbild) leer aus.
„Macbeth“ ist bei Apple TV+ verfügbar.
Die Academy liebt eigentlich Biopics und Musicals. Da ist es schon sehr überraschend, dass „Tick, Tick...Boom!“ bei den Oscars 2022 nur zwei Oscar-Nominierungen (Bester Hauptdarsteller, Bester Schnitt) abgreifen konnte. Zum Glück wurde wenigstens Hauptdarsteller Andrew Garfield dabei berücksichtigt. Der spielt hier den erfolglosen Komponisten Jonathan Larson, der kurz vor seinem 30. Geburtstag immer noch sehnsüchtig auf seinen Durchbruch wartet. Und auch wenn ihn manchmal Zweifel plagen, gibt er die Hoffnung nicht auf. Garfield liefert im Oscar-Film „Tick, Tick...Boom!“ ohne Frage die beste Schauspielleistung seiner Karriere ab. Doch auch darüber hinaus ist das Regiedebüt des Broadway-Stars Lin-Manuel Miranda äußerst sehenswert – selbst für Musical-Muffel.
„Tick, Tick...Boom!“ ist im Abo von Netflix enthalten.
