Muckelige Stunden im gemütlichen Heim, friedliche Abende mit der ganzen Familie und harmonische Zweisamkeit mit der Partnerin oder dem Partner: So stellen sich die meisten Menschen die Weihnachtszeit vor – garniert mit leckerem Essen, Weihnachtsmärkten und kitschig-schöner Deko überall. Aber leider sieht die Realität, wie so oft, anders aus. Denn die Weihnachtszeit ist weniger eine Zeit der Besinnlichkeit, sondern vielmehr eine Zeit des Streits. Das hat nun eine neue Umfrage der Dating-Plattform Parship ergeben. Zwischen Lametta und Glühwein streitet sich laut der Studie, an der 1.100 Menschen teilgenommen haben, nämlich jeder Dritte mit der Partnerin oder dem Partner. Die Gründe für die Beziehungskonflikte sind dabei, wie Parship eruiert hat, so vielfältig wie Christbaumschmuck.
Laut Parship-Studie: Darüber streiten sich Paare an den Weihnachtsfeiertagen
Die Zeit vor Weihnachten ist Stress pur. Der fängt mit dem nervigen Geschenke-Shopping in überfüllten Geschäften an, und hört mit unerreichbaren Deadlines in der Arbeit auf. Kein Wunder also, dass man statt im Weihnachtspulli im dünnen Nervenkostüm zu den Familienfeiern erscheint. Da auch beim Rest der Verwandtschaft die Gemüter erhitzt sind, kommt es – wenig überraschend – zu Reibungen. Und das wirkt sich wiederum auf die Beziehung aus. Denn laut Parship-Studie streiten 40 Prozent der befragten Männer und 37 Prozent der Frauen in der Weihnachtszeit, weil sich die Familie des anderen in den eigenen Augen daneben benommen hat.
Darüber hinaus führen die Familientreffen sowie der ganze Feiertagsstress auch zu einem anderen Problem: So beschweren sich 63 Prozent der 18- bis 29-jährigen Teilnehmer der Parship-Umfrage, dass sie in der Weihnachtszeit zu wenig Zeit allein mit der Liebsten oder dem Liebsten verbringen. Die Älteren (50 bis 59 Jahre) sehen das entspannter. Hier ist die fehlende Zweisamkeit nur für 28 Prozent ein Problem. Unter allen Befragten sehen 36 Prozent hier ein Streitpotenzial.
Ein großes Streitthema sind zudem die unterschiedlichen Vorstellungen von Traditionen. Während der eine Entenbraten essen will, schwingt der andere lieber das Raclette-Pfännchen. Über die Dekoration des Christbaums wird man sich mit seiner besseren Hälfte auch nicht einig. Und bei den Weihnachtsfilmen steht ein Teil auf „Kevin – Allein zu Haus“ und der andere auf „Stirb langsam“. Und so kommt es laut Parship, wenn es um die Traditionen geht, bei 34 Prozent der Paare zum Streit.
So entgeht man einem Streit mit der Partnerin an Weihnachten
Doch die Parship-Liste der Keilerei-Gründe von Paaren ist noch länger. Platz vier belegt mit 28 Prozent die vermeintlich ungleiche Arbeitsteilung. So sind vor allem Frauen (36 Prozent) sehr genervt davon, dass sich mehr um Einkäufe, Kochen und Deko kümmern als ihr Partner. Dafür ist das Verhalten der eigenen Familie bei Männer ein größerer Triggerpunkt. So sagen 30 Prozent der männlichen Befragten, dass sie deswegen einen Streit mit der Liebsten vom schneegeküssten Zaun brechen. Bei Frauen sind es 20 Prozent – und damit im Schnitt 25 Prozent.
Weitere Streitpunkte sind das Besorgen von Geschenken (17 Prozent), die finanzielle Belastung (15 Prozent), übermäßiger Alkoholkonsum auf Weihnachtsfeiern (11 Prozent), unterschiedliche Vorstellungen bei der Deko (11 Prozent), schlechte Geschenke (9 Prozent) sowie Eifersucht wegen eines Flirts bei der Weihnachtsfeier (4 Prozent).
Das liest sich jetzt alles selbstverständlich nicht gut. Wie kommt man der Krise also zuvor? Die Antwort hat Eric Gehmann parat. So rät der Paartherapeut und Single-Coach im Parship-Expertenteam: „Die Erwartung an die Feiertage auf erholsame und romantische Stunden kollidiert manchmal mit Wunsch nach Perfektion, mit Familienstress und eigenen Ansprüchen. Bevor es kriselt, ist es hilfreich gemeinsam ein paar Worst Case-Szenarien und Gegenmaßnahmen zu besprechen. Entwickeln Sie vorab ein Paar-Gefühl, dann werden Sie nicht zu Gegnern, sondern stehen als Team zusammen. Und ganz wichtig: miteinander lachen und das alljährliche Weihnachtsspektakel nicht zu ernst nehmen.“
Na dann, viel Glück, gutes Durchhaltevermögen – und natürlich ein frohes Fest!
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