Chris Hondros war überall dort, wo andere gerade nicht sein wollten. Als am 11. September 2001 die Zwillingstürme in Manhattan einstürzten, war er vor Ort. Als die USA in Afghanistan und dann in den Irak einmarschierten, war er da. Als in Liberia ein grausamer Bürgerkrieg ausbrach, war Hondros auch dort.
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Den Schrecken des Krieges durchbrechen - eines von Hondros Fotos aus Afghanistan
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Chris Hondros / Getty Images
Der amerikanische Fotojournalist hatte stets eine besondere Fähigkeit, den Schrecken seiner Umgebung zu durchbrechen und darunter die Symbiose aus Menschlichkeit und Grauen zu zeigen. So zeigte sein ikonischstes Foto einen liberianischen Kindersoldaten, der vor Freude in die Luft spang, nachdem er gerade seinen Granatwerfer auf eine feindliche Stellung abgefeuert hatte.
Es ist dieses Foto, mit dem Hondros im Jahr 2003 ins Finale der Pulitzer-Preis-Verleihung kam. Es entfachte eine neue Debatte über die Kriegsverbrechen und den Einsatz von Kindersoldaten. Zuletzt arbeitete er als fester Fotograf bei der Agentur Getty Images und lebte in New York.
Der amerikanische Fotojournalist und Buchautor Greg Campbell kannte Hondros seit seiner Jugend. Nachdem sie zusammen die Highschool besuchten hatten, entwickelte sich eine feste Freundschaft zwischen den beiden. Campbell war einer der letzten, die Hondros in Libyen gesehen hatten. Eine Woche bevor er und sein Kollege Tim Hetherington 2011 bei einem Mörserangriff getötet wurden.
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Getty Images / Chris Hondros
Indem er Aufnahmen von Hondros journalistischem Schaffen hinter feindlichen Linien zusammenstellte und mit den Menschen sprach, deren Leben er auf diesem Weg berührte, hat Campbell ein bewegendes Porträt eines Mannes geschaffen, der sein Leben aufs Spiel setzte, um uns die Wirklichkeit der Welt zu zeigen. Der Dokumentarfilm „Hondros“ erscheint auf Netflix am 1. Juli 2018.
Wir konnten mit Greg Campbell ein Interview führen: Über die Gefahren der Kriegsberichterstattung und warum Hondros' Arbeit und sein Vermächtnis im Trump-Zeitalter wichtiger denn je sind.
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