Für seinen Dienst bekam er das Große Verdienstkreuz verliehen, die Medien nannten ihn den „Helden von Mogadischu“ oder den „Letzten Preußen“ - doch Ulrich K. Wegener sah sich selbst nie als Held. Ausgerechnet der Mann, dessen Spezialkommando am 18. Oktober 1977 eine Großtat gelang. Zusammen mit der gerade gegründeten „GSG9“ befreite er die Geiseln der „Landshut“ im somalischen Mogadischu.
Nach fünf Tagen Irrflug hat das Geiseldrama in der Lufthansa-Maschine endlich ein Ende. Bei der Erstürmung des Flugzeugs werden drei von vier Geiselnehmern getötet. Alle 68 Passagiere überleben.
"Wir wussten, mit wem wir es zu tun hatten" - Playboy-Interview mit Ulrich Wegener
Es war der letzte Versuch der Terroristen, die in Stammheim inhaftierten RAF-Terroristen freizupressen. Das Ende der Terrororganisation ist durch Wegeners Heldentat besiegelt. Andreas Baader, Gurdrun Ensslin und Jan-Carl Raspe begehen kurze Zeit später im Gefängnis Selbstmord.
Nach dem geglückten Einsatz gratuliert ihm der damals amtierende Bundeskanzler Helmut Schmidt zunächst am Telefon. Der damalige Wortwechsel ist legendär:
Schmidt: „Wie viele Tote habt ihr?“
Wegener: „Keine, Herr Bundeskanzler.“
Schmidt: „Herr Oberst, ich danke Ihnen.“
Wegener: „Oberstleutnant, Herr Bundeskanzler; ich bin nicht Oberst.“
Schmidt: „Nee, nee, Wegener, ist schon richtig: Oberst.“
Nach seiner Beförderung ist Wegener ein weltweit gefragter Experte und Ausbilder für den Anti-Terror-Kampf.
Den Rummel um seine Person mochte „der Held der Operation Feuerzauber“ nicht. Er verstand sich als Mann der Tat und des Dienstes. Erst Jahre nach dem Einsatz in Somalia wird er zugeben, eigenhändig zwei Terroristen ausgeschaltet zu haben.
Nun, 40 Jahre nachdem sich Ulrich K. Wegener im Geschichtsbuch der Bundesrepublik einschrieb, ist er am 28. Dezember 2017 gestorben.
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