Ein Nachruf auf einen Mann, dessen Mut und Verwegenheit bis heute beeindrucken.
Es gibt nur wenige Menschen, die ihren Job so lebten und liebten, wie es der amerikanische Playboy-Journalist Reg Potterton tat. Nach einem langen und abenteuerlichen Leben, ist Potterton im Alter von 81 Jahren verstorben.
Mit dem Playboy um die Welt
Seit den 1960er Jahren publizierte und fotografierte Potterton für zahlreiche Zeitungen und Magazine. Zuerst als Ghostwriter, später dann unter eigenem Namen. Welterfolg verschaffte ihm die Anstellung beim amerikanischen Playboy, für den er zahlreiche Reportagen aus aller Herren Länder schrieb.
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Für den damals rastlosen Potterton, ein Angebot, das er nicht in den Wind schlagen konnte. „Hugh Hefner sagte mir, dass ich hinfahren könne wo immer ich hin wolle, solange ich ihm pro Jahr ein Dutzend Artikel liefere“, sagte Potterton in einem Interview für die Britische Zeitung „Press Gazette“.
Geschichten, die Spuren hinterlassen
Der in London geborene Potterton bereiste als Playboy-Reporter für über zehn Jahre die Welt. Er berichtete vom Krieg in Vietnam, wo er sich einen Hörschaden wegen des Granatbeschusses zuzog; später arbeitete er in Ägypten und auf Zypern, wo er nur knapp einem Terror-Anschlag entkam.
Als Lebemann und Abenteurer war Potterton auch einer der wenigen Journalisten, die von Frank Sinatra geduldet wurden. Der Welt-Star lud Potterton sogar zu seiner Geburtstagsfeier ein, wo er ihm dabei helfen sollte, die Kerzen auf Sinatras Torte auszupusten.
Rente auf hoher See
Nach einer ruhmreichen Karriere beim Playboy, aber auch bei anderen großen Zeitungen und Magazinen, setzte sich Potterton zur Ruhe. Er kaufte sich ein Segelboot, durchkreuzte damit die Karibik und den Atlantik und schrieb zuletzt als Redakteur für das Fachmagazin „Yachts Miami“.
Potterton war für seinen sardonischen Humor bekannt, aber auch dafür, dass er scheinbar ein Problem damit hatte, seine Hosen anzubehalten: So ging er in seinem Leben insgesamt drei Ehen ein und lies sich zweimal scheiden. Aus den drei Ehen gingen vier Kinder hervor, um die er sich stets rührend kümmerte.
Nach mehreren Schlaganfällen verstarb er am 29. Juni während einer Routineuntersuchung im Krankenhaus.
Seine Zeit als Reporter für den Playboy kommentierte er mit den Worten: „Ich hatte wirklich eine tolle Zeit!“