Lichtbogen
Als die beiden Brüder Pier und Achille Castiglioni diese Lampe im Jahr 1962 entwarfen, wollten sie damit ein simples Problem lösen: Wie bekommt man direktes Licht von oben ohne Stromzufuhr aus der Decke?
Ihre Antwort hieß „Arco“ – der Prototyp der Bogenleuchte schlechthin von Lampenhersteller Flos. Damit die Stahlkonstruktion sowohl Haustiere als auch herumtollende Kinder übersteht, wird sie von einem über 60 Kilo schweren Block aus massivem Carrara-Marmor stabilisiert.
Ess-Skulptur
Mitte der 1960er-Jahre entwickelte der amerikanische Architekt Warren Platner eine neue Methode, Stahldraht zu verarbeiten. Das Resultat war eine Kollektion aus mehreren Tischen, Stühlen und Hockern (Vertrieb Knoll International).
Der „Platner Table“ zum Beispiel besteht aus einer kreisrunden Glasplatte sowie einem Säulenfuß, gefertigt aus 60 gebogenen, vernickelten Stahldrahtstreben. Damit war er einer der ersten Esstische, die mehr einer Kunstskulptur als einem Möbelstück glichen.
Stahl-Potato
Die sogenannte LC-Serie (wie hier das „LC2-Sofa“) aus dem Jahr 1928 gehört vermutlich zu den bekanntesten Entwürfen des namengebenden Architekten Le Corbusier (Vertrieb über Cassina).
Die kubistische Form und die prägnante Trennung von Lederpolster und verchromtem Stahlrohrgestell zeigt wie kein anderes Möbelstück den Funktionalismus der Moderne – und erweist sich überraschenderweise auch als unheimlich bequem.
Kastensystem
Eigentlich hatte Architekt Fritz Haller das Schranksystem nur für den neuen Firmensitz der Möbelfirma USM entwickelt. Doch der modulare Aufbau erwies sich als so praktisch, dass man es ab 1969 auch in Serie produzierte.
Seitdem ist das „USM Haller“-Möbelbausystem aus Büros, Empfangshallen, Kanzleien oder Arztpraxen dieser Welt nicht mehr wegzudenken. Sogar im Museum of Modern Art in New York steht es – sowohl in den Büroräumen als auch als Ausstellungsstück.
Kandinsky-Sitz
Möbeldesigner Marcel Breuer entwarf den Stahl-Clubsessel „B3“ (so die ursprüngliche Bezeichnung) im Rahmen seiner Tätigkeit als Werkstattleiter an der Dessauer Bauhaus-Schule ursprünglich mit einem Bezug aus Eisengarn.
Heute wird der Stuhl von Knoll International nur noch als Ledervariante angeboten. Weil dem ebenfalls am Bauhaus dozierenden Maler Wassily Kandinsky der Stuhl so gut gefiel, ließ Breuer ihm ein Duplikat zukommen. So erhielt der Stuhl später den Namen „Wassily Chair“.
Licht-Arm
Der am Bauhaus tätige Industriedesigner Christian Dell entwarf Anfang der 1930er-Jahre für den Leuchtenhersteller Kaiser eine Vielzahl an funktionalen Lampen.
Neben der klassischen Schreibtischlampe „6631“ hatte er auch die Idee zu der an der Wand befestigten Scherenleuchte „6718-W“ (Vertrieb über Fritz Hansen), basierend auf einer von ihm entworfenen, speziellen Drehlager-Verbindung. Mit beiden Kaiser-Lampen, verzeihen Sie das Wortspiel, werden Sie quasi zur Lichtgestalt an Ihrem Schreibtisch.
Leder-Ei
Der „Egg Chair“ (produziert von Fritz Hansen) gilt mit dem „Eames Lounge Chair“ als eines der bedeutendsten Möbelstücke des 20. Jahrhunderts. Arne Jacobsen entwickelte ihn, als er 1958 mit der Gestaltung des „SAS Royal Hotel“ in Kopenhagen beauftragt wurde.
Der fast nur aus Kurven bestehende Sessel war als Blickfang für die Hotellobby konzipiert, eignet sich aber auch, wenn Sie in Ihrem Wohnzimmer den James-Bond-Bösewicht geben wollen. Perserkatze nicht inklusive.
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