Einmal zu schwungvoll zugeprostet oder etwas wild gestikuliert – zack, ist der Rotweinfleck auf dem Hemd. Um dem ärgerlichen Farbtupfer möglichst schnell ein Ende zu bereiten, gibt es Tipps und Tricks und eine Vielzahl von effektiven Mittelchen, die im Küchenschrank oder im Supermarktregal zu finden sind. Was zählt, sind jetzt Schnelligkeit und – zum Beispiel: Salz.
Gegen den Rotweinfleck helfen Naturwaffen aus der Vorratskammer
Hat sich der rote Farbstoff des Rotweins gerade mit dem weißen Hemd bekannt gemacht, darf keine Zeit vergeudet werden. Die Mission: Sofort das Küchenregal durchforsten. Mit einer guten Prise Salz bewaffnet, lässt sich die Fleckentwicklung quasi im Keim ersticken, da das punktuell auf den Rotweinfleck gestreute Salz Verbindungen im roten Farbstoff aufbricht und die Flüssigkeit aufsaugt. Sind in der Küche ein paar Zitrusfrüchte vorrätig, lässt sich die Fleckenbehandlung noch intensivieren: Die Stelle mit dem Rotweinfleck vor der Salzbehandlung einfach noch mit Zitronensaft beträufeln. Die aggressive Säure unterstützt die Wirkung der Fleckweck-Kombination.
Milch zwingt Rotwein in die Knie
Ein weiteres Zaubermittel enthält der Kühlschrank: handelsübliche Milch. Die zwingt jeden noch so hartnäckigen Rotweinfleck in die Knie. Am Besten gleich das ganze Kleidungsstück über mehrere Stunden in die Milch einlegen, nach dem anschließenden Waschgang sollte der Rotweinfleck Geschichte sein. Aber auch gewöhnliche Speisestärke hat unerwartetes Potenzial, das das Abbinden von Soßen weit übersteigt. Auf den Fleck gegeben, zieht die Stärke das Rot aus dem Stoff und lässt sich nach dem Trocknen ganz einfach abschütteln. Wenn keine Speisestärke in Griffnähe ist, kann man sich auch mit dem Kochwasser von Kartoffeln oder weißen Bohnen behelfen, da die im Wasser enthaltene Stärke das gleiche Ergebnis verspricht.
Rotweinfleck mit Chemiekeulen aus dem Supermarkt entfernen
Wer nicht am heimischen Esstisch, sondern im Restaurant mit dem Glas zu gewagt jongliert hat, sollte auf dem Heimweg einen Abstecher zum Supermarkt machen, um sich mit effektiven Gegenmitteln auszurüsten. Der logische Weg führt in die Putzmittelabteilung, wo sich Gallseife und Glasreiniger für den Katastropheneinsatz finden. Für die Behandlung mit Gallseife den Rotweinfleck sorgfältig trockenlegen und dem Kleidungsstück nach dem Ausspülen noch ein paar Umdrehungen in der Waschmaschine gönnen. Ein paar Regale weiter wartet klarer Glasreiniger, der sonst Fenster, Spiegel und Glasflächen zum Strahlen bringt, sich aber auch im Kampf gegen den Rotweinfleck als Wunderwaffe erweist. Er löst nicht nur frische Flecken aus dem Stoff, sondern lässt sich genauso bei schon eingetrockneten Rotweinspritzern verwenden. In der Drogerieabteilung Trockenshampoo und Rasierschaum nicht vergessen, denn während der punktuellen Fleckbehandlung verbinden sich diese Pflegeprodukte mit dem Rotweinfleck – und nach dem Trocknen lassen sich die letzten Rückstände einfach ausklopfen. Sollte sich der Rotweinfleck nach einer solchen Behandlung immer noch als unerbittlich erweisen, führt an den schweren Geschützen kein Weg vorbei: Aggressive Bleichmittel auf Sauerstoffbasis brennen den ungeliebten Farbtupfer regelrecht weg und holen im Wirkungsprozess das reine Weiß voll und ganz zurück.
Der Geheimtipp aus dem Weinregal
Wem sich beim Gedanken, den Rotweinfleck mit ein wenig Weißwein oder Sekt zu behandeln, nicht die Nackenhaare aufstellen, sollte es wagen – denn er wird mit einem fleckenreinen Ergebnis belohnt. Ironischerweise neutralisieren Weißwein oder Sekt den Farbstoff des Rotweins – und was bleibt, ist nur noch eine dunkle Erinnerung an den unschönen Rotweinfleck, der es sich kurzzeitig auf dem weißen Hemd bequem gemacht hatte.
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