Peinliches Schweigen kennt – und hasst – jeder. Stille lähmt Gespräche, macht nervös und führt im schlimmsten Fall sogar dazu, dass man Peinliches sagt oder macht, um sie zu durchbrechen. Doch das muss nicht sein. Wenn man weiß, wie man es einsetzt, kann Schweigen kann nämlich ein mächtiges Werkzeug sein. Erfolgreiche Männer wie Elon Musk machen es vor.
Souverän wie Elon Musk: Schweigen ist Gold
Woher kommt es überhaupt, dass wir Schweigen als unangenehm wahrnehmen? Mit dem Internet, den sozialen Medien und unseren Handys sind wir es gewohnt, ständig erreichbar zu sein und von überall aus sofort auf Nachrichten, E-Mails und Anrufe zu reagieren. Wer schnell auf kritische, unangenehme, provokante Fragen klug antwortet, gilt als scharfsinnig und wird bewundert. Und das ist auch völlig okay so. Aber es geht auch anders – und eventuell sogar besser.
Wenn Sie sich Interviews mit Unternehmern wie Bill Gates, Jeff Bezos, Steve Jobs oder eben Elon Musk genauer anschauen, werden Sie merken, dass sich die Herren oftmals nicht scheuen, nach einer Frage eine kurze Schweigepause einzulegen.
Das ist im Fall von Jobs und Musk besonders beeindruckend: Während Ersterer Zeit seines Lebens für seinen Jähzorn berüchtigt war, gilt Letzterer als extrem ungeduldig – wie man in der Vergangenheit an dem ein oder anderen unüberlegten Tweet miterleben konnte. Und dennoch wissen beide, dass man Schweigen und Stille für sich nutzen kann.
Souverän wie Elon Musk: The Rule of Awkward Silence
Die Taktik, die Menschen wie Elon Musk regelmäßig nutzen, nennt sich „The Rule of Awkward Silence“ – also die Regel der unangenehmen Stille. Was früher viele und auch heute noch genug Menschen als Schwäche wahrnehmen, wird durch diese Methode zur Stärke umgepolt. Denn aus diesen Pausen können einige Vorteile gezogen werden.
Der wichtigste Aspekt ist wohl der, dass man bessere Antworten gibt. Die Pause gibt genug Zeit, um reiflich zu überlegen und seine Gedanken zu ordnen. Zusätzlich lässt sich dieser Moment der Stille nutzen, um seine Emotionen unter Kontrolle zu bekommen. Wenn einem zuvor eine besonders provozierende Frage gestellt wurde, ist so die Gefahr geringer, eine schroffe, unüberlegte oder peinliche Antwort zu geben. Außerdem wirkt man durch die Pause ruhiger, souveräner und professioneller.
Schweigepausen nutzen wie Elon Musk: So geht richtiges Schweigen
Selbstverständlich benötigt die „The Rule of Awkward Silence“-Taktik etwas Übung. Denn wie eingangs erwähnt, sind die meisten Menschen darauf gepolt, Stille in einem Gespräch als unangenehm zu empfinden. Das betrifft oft auch einen selbst, wenn man diese entstehen lässt. Anfangs hilft es deshalb, die Pause mit Worten anzukündigen – etwa mit Sätzen wie: „Interessante Frage. Darüber muss ich kurz nachdenken.“ So wissen alle (auch Sie selbst), dass nun eine Pause kommt.
Außerdem wichtig: Steigern Sie sich mit Bedacht. Die Pausen müssen nicht von Anfang an wie bei Elon Musk 15 Sekunden oder länger dauern. Fünf Sekunden reichen zunächst völlig aus. Und die werden sich auch schon wie eine Ewigkeit anfühlen, wenn Sie Stille in Gesprächen noch nicht gewohnt sind. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern!
Sie werden sehen: Der positive Effekt der „Rule of Awkward Silence“ wird sich schneller einstellen, als Sie vielleicht denken. Dennoch gilt: Übung macht den Meister. Sobald Sie sich in Schweigepausen sicher fühlen, sehen die Menschen Sie mit ganz anderen Augen.