Playboy-Musik-News: Paul McCartney hat seinen Bass zurück und Wanda gehen in Therapie

Wanda melden sich dieses Jahr mit einem neuen Album zurück
Credit: Luis Engels

Mehr als 50 Jahre war es verschwunden, jetzt ist Paul McCartneys gestohlenes Instrument wieder aufgetaucht. Außerdem in den Playboy-Musik-News der Woche: Wanda verarbeiten Trauer und Verlust und Olli Schulz feiert sein musikalisches Comeback mit sanften Tönen

Heute ist der Autor dieser Zeilen leicht angeschlagen. Leichte Grippesymptome, das übliche. Aber auf die nicht mehr ganz neue Musikkolumne soll trotzdem niemand verzichten müssen. Und wie das eben üblich ist bei leichten Erkältungen bis mittelschweren Männergippen, gibt es jetzt Komfort-Food, heiße Suppe und Tee. Zumindest für mich. Für Sie gibt's die Playboy-Musik-News der Woche. Bitteschön:

1. Die Musik-Sensation der Woche: Die verschollene Bassgitarre ist wieder da

Was uns schon zur ersten News der Woche bringt: Paul McCartney, seines Zeichens ewiger Beatle und laut Rolling Stone neuntbester Bassist aller Zeiten, hat seinen alten Bass zurück. Die Geschichte ist in Musikkreisen beinahe sowas wie ein moderner Mythos, jetzt soll das Instrument aber tatsächlich zurück sein beim alten Paule.

Was war passiert? Als die Beatles 1961, noch bevor sie berühmt wurden, in Hamburg auf der Reeperbahn gastierten, kaufte sich Paul McCartney für 287 D-Mark einen Höfner 500/1 Violin-Bass für Linkshänder. Das liebgewonnene Instrument avancierte durch die weltweite Popularität der Beatles selbst zu einer Ikone und begleitete McCartney durch seine komplette Beatles-Zeit. Heute wird das Modell auch einfach „Beatles-Bass“ genannt.

Doch dann war 1972 – die Beatles waren gerade relativ frisch getrennt – Paul McCartneys Original-Bass verschwunden. Fans und Journalisten gingen dem Verlust nach und riefen das „Lost Bass Project“ ins Leben, um den verschollenen Bass wiederzufinden. Und heute, mehr als 50 Jahre nach seinem Verschwinden, ist er tatsächlich wieder aufgetaucht. So soll das Instrument am 10. Oktober 1972 im Londoner Stadtteil Notting Hill verschwunden, kürzlich an der englischen Südküste wieder aufgetaucht sein. Durch die mediale Aufmerksamkeit erinnerte sich eine Person an eine Kiste auf dem Dachboden.

Gestern veröffentlichte der 81-Jährige Musiker auf seiner Homepage ein Statement und bestätigte den Fund. Auch Hersteller Höfner versicherte, dass es sich bei dem gefundenen Bass um das Original von 1961 handeln muss. „Paul ist allen Beteiligten unendlich dankbar“, heißt es in dem Statement. Was für ein schönes Happy End!

2. Die Musik-Neuheit der Woche: Wanda verarbeiten mit „Therapie“ Trauer und Verlust

Hoch emotional ist auch die die Historie der Band Wanda. Kurz bevor diese 2022 ihr fünftes Album „Wanda“ veröffentlichten, starb Keyboarder Christian Hummer nach schwerer Krankheit. Wenig später im Jahr 2023 starb auch der Vater von Frontmann Marco Wanda. Schließlich stieg Schlagzeuger Valentin Wegscheider aus der Band aus, nachdem er erst drei Jahre vorher zurückkam. Doch Wanda machten weiter und kündigten ihr sechstes Studioalbum an. In der Single „Bei niemand anders“ verarbeitet die Band diese Verluste, was unschwer zu erkennen ist.

Und auch in „Therapie“, das heute erscheint, geht die Aufarbeitung weiter: „Wer sich halbwegs in der jüngeren Wanda-Geschichte auskennt, wird darin mühelos einen Bezug auf die schwierigste Zeit in der Biografie der österreichischen Band erkennen“, heißt es in der neuesten Pressemitteilung der Band. So trägt der neueste Song den Titel „Therapie“ und schließt an die dunkle, melancholische Stimmung von „Bei niemand anders“ an. Gleichzeitig läutet sie wohl eine neue Ära von Wanda ein. Doch selbst in den schwärzesten Stunden lassen Wanda etwas Humor aufblitzen und wandelt „Therapie“ zwischen Trauer und Augenzwinkern. 

„Ich will so viel mehr von dir, dass du da bist, wenn es schmerzt, dass mein Papa gerade stirbt, und du nimmst dir deine Zeit, das ist wichtig wie noch nie, das ist ganz genau der Scheiß, den man lernt in Therapie“, so der Refrain der neuen zweiten Wanda-Single.

3. Das Musik-Comeback der Woche: Olli Schulz erzählt Geschichten „Vom Rand der Zeit“

Wie ein musikalischer Sonnenaufgang klingt hingegen der Opener von Olli Schulz erstem Album seit sechs Jahren. „Vom Rand der Zeit“ heißt die Platte und ist bereits letzte Woche erschienen. Schulz, der den meisten vor allem als Gegenpart zu Jan Böhmermann im beliebten Podcast „Fest und Flauschig“ bekannt sein dürfte, legt mit dem neuen Album ein Werk hin, dass an seine besten Zeiten als Singer-Songwriter anschließt. Wer jetzt überrascht ist: Ja, Olli Schulz macht seit mehr als 20 Jahren Musik. 

Und wer sein bisheriges Schaffen kennt, dem muss man „Vom Rand der Zeit“ sowieso nicht groß ans Herz legen. Aber auch wer sonst eher ruhige, akustische Gitarrenmusik zu schätzen weiß, wird mit dem neuen Album seine Freude haben. Heute Abend gastiert Olli Schulz mit seiner Band in München und ich hätte sogar Tickets. Wäre da nur nicht diese blöde Erkältung. Aber vielleicht höre ich einfach auf Olli Schulz und seinen Song „Einfach so“:

Ich sag: "Hör endlich auf zu grübeln. Es wird Zeit, wieder zu sing'n. Ich weiß, wo heute noch 'ne Band spielt. Da fahr'n wir jetzt ma' hin" Denn es wird Zeit, dass unser Herz wieder blüht, einfach so!

Außerdem auf playboy.de: Taylor Swift bricht mal wieder einen Grammy-Rekord, spielt bei der Verleihung trotzdem nur die dritte Geige. Wer dem Superstar die Show stahl und welche Geheimtipps wir in den Playboy-Musik-News im Gepäck haben... – die Musik-Tipps der vergangenen Woche finden Sie hier.


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