1. Kultserie: Raumschiff Enterprise (1966-1969)
Als „Raumschiff Enterprise“ (1966-1969) vor fast sechs Jahrzehnten das erste Mal über die Bildschirme flimmerte, hat wohl niemand damit gerechnet, dass aus dieser trashigen TV-Serie eines der erfolgreichsten Franchises aller Zeiten hervorgehen wird. Doch das komplexe Universum mit seinen vielen Planeten, die gesellschaftspolitischen Themen und die bunt zusammengewürfelte Besatzung rund um Captain Kirk (William Shatner) und Mr. Spock (Leonard Nimoy) begeisterte damals trotz einiger Startschwierigkeiten die Welt. Und so wurde „Raumschiff Enterprise“ (1966-1969) zu einem echten Phänomen. Zahlreiche weitere Filme, Serien und Spin-offs bauten das Universum aus und lösten einen nie dagewesenen Hype aus. Erst durch „Raumschiff Enterprise“ (1966-1969) wurde das Science-Fiction-Genre salonfähig und kam im Mainstream an. Und so kann man zweifellos sagen: Ohne die Kultserie „Raumschiff Enterprise“ (1966-1969) hätte es „Star Wars“ und Co. nie gegeben.
2. Kultserie: Seinfeld (1989–1998)
Sorry, „Friends“ (1994-2004)! Aber wenn es um Sitcoms geht, ist und bleibt „Seinfeld“ (1989-1998) einfach die Nummer eins. Klar, das Genre gab es schon vorher. Doch „Seinfeld“ (1989-1998) hob Sitcoms mit seinen smarten, vielschichtigen Gags, seinen Popkultur-Bezügen und seiner Darstellung des Großstadtlebens aus dem seichten Wasser, in dem sie seit Jahrzehnten planschten. Der dadurch ausgelöste Hype ist bis heute spürbar. Und man kann guten Gewissens behaupten, dass „Seinfeld“ (1989-1998) den Grundstein für andere Sitcoms wie „Friends“ (1994-2004) gelegt hat.
3. Kultserie: Die Simpsons (seit 1989)
Die Simpsons sind ohne Zweifel die bekannteste TV-Familie der Welt. Jeder Mensch auf diesem Planeten kennt die Gesichter von Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie und hat schon mindestens eine der über 700 Folgen gesehen. Ihrem Schöpfer Matt Groening gelang damals das Unglaubliche: Mit „Die Simpsons“ (seit 1989) waren Zeichentrickserien plötzlich nicht mehr nur was für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Der anarchische Humor, die lustigen Sprüche von Homer und den anderen Figuren, die zahlreichen popkulturellen und gesellschaftspolitischen Bezüge zur realen Welt ziehen bis heute alle Altersklassen in ihren Bann. Und ein Ende der gelben Familie aus Springfield ist nicht in Sicht.
4. Kultserie: Twin Peaks (1990-91, 2017)
Wenn irgendwo David Lynch draufsteht, kann man sich sicher sein, dass es surreal wird. So auch bei „Twin Peaks“ (1990-1991, 2017). Im Kern geht es in der Kultserie um eine Mordermittlung in einer idyllischen Kleinstadt. Doch daraus entwickelt sich im Laufe der Folgen ein verrückter Mix aus Krimi, Mystery, Horror und Seifenoper, den die Welt so noch nicht gesehen hat. Skurriler und surrealer als „Twin Peaks“ (1990-1991, 2017) geht einfach nicht. Und unfassbar lustig ist das Ganze obendrein auch noch. Somit hat „Twin Peaks“ (1990-1991, 2017) als eine der ersten Serien bewiesen, dass Fernsehen mehr kann, als man bis dato dachte.
5. Kultserie: Emergency Room (1994–2009)
Ob „Dr. House“ (2004-2012), „Grey's Anatomy“ (seit 2005) oder „Scrubs“ (2001-2010): Vor nicht all zu langer Zeit war das Fernsehen vollgestopft mit Krankenhausserien. Und auch heute erfreut sich das Genre noch großer Beliebtheit. Angefangen hat der Hype Mitte der 1990er, als „Emergency Room“ (1994-2009) die TV-Bildschirme eroberte und das Genre praktisch über Nacht revolutionierte. Dabei zeichnen die heutige Kultserie komplexe, episodenübergreifende Geschichten, gesellschaftspolitische Themen und die authentische Darstellung des Krankenhausalltags aus. So etwas hatte es zuvor nie gegeben – und ehrlicherweise auch danach nicht mehr. Somit gilt „Emergency Room“ (1994-2009) nicht umsonst bis heute als eine der wichtigsten und erfolgreichsten (ein Golden Globe, 23 Emmys) Serien aller Zeiten. Und außerdem verhalf sie George Clooney, der hier den Kinderarzt Dr. Doug Ross spielte, zu seinem Durchbruch.
6. Kultserie: The Wire (2002-2008)
Wie gut „The Wire“ (2002-2008) ist, beschreibt folgendes Zitat des renommierten Journalisten Joe Klein am besten: „The Wire hat keinen Emmy gewonnen? The Wire sollte den Literaturnobelpreis bekommen!“ Obwohl die Serie nie die Massen vor den TV-Bildschirm gezogen hat, gilt sie bis heute als eine der besten Kultserien aller Zeiten. Warum? Vielleicht liegt es daran, dass sie die Polizeiarbeit und den Kampf gegen Drogen in den USA so realistisch und schonungslos wie keine andere Serie zeigt. Oder weil die Charaktere so gut geschrieben und gespielt werden. Oder weil die Handlung so komplex und spannend ist, dass man nicht mehr abschalten möchte. Fakt ist: „The Wire“ (2002-2008) öffnete vielschichtigeren Krimi-Serien wie „True Detective“ (seit 2014) Tür und Tor – und wird bis heute immer zum Vergleich herangezogen. Bislang kann ihr aber keine Krimi-Serie das Wasser reichen.
7. Kultserie: Lost (2004-2010)
„Lost“ (2004-2010) ist leider ein zweischneidiges Schwert. Einerseits gehört die Mystery-Serie von J.J. Abrams zum Besten, was es Anfang der 2000er Jahre im Fernsehen zu sehen gab. Andererseits nimmt die Qualität mit Staffel vier rapide ab und vom Finale fangen wir am besten gar nicht erst an. Dennoch gilt „Lost“ (2004-2010) bis heute als wegweisend. Der Grund dafür ist einfach: Im Vordergrund geht es um die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, die auf einer einsamen Insel um ihr Überleben kämpfen müssen. Dabei stoßen sie auf immer mehr Geheimnisse, Mysterien und Rätsel. Die sind so knifflig und smart, dass man als Zuschauer wie gebannt vor dem Bildschirm sitzt und unbedingt mitknobeln muss. Das kann bei der Menge der Rätsel, die durch die ganzen Specials noch unübersichtlicher wurden, zwar schnell frustrierend werden, lässt einen aber bis zum Ende nicht los. Selbst heute noch rätseln die „Lost“-Ultras in Fan-Foren emsig vor sich hin. Kein Wunder: Jedes Mal, wenn man die Kultserie von vorne beginnt, fallen neue Sachen auf. Immersiver als „Lost“ (2004-2010) geht nicht.
8. Kultserie: Breaking Bad (2008-2013)
Wenn man eine Serie auf diesem Planeten als perfekt beschreiben kann, dann ist es „Breaking Bad“ (2008-2013). In dieser Kultserie stimmt einfach alles. Die Geschichte über den Chemie-Lehrer Walter White (Bryn Cranston), der nach einer Krebsdiagnose anfängt mit seinem ehemaligen Schüler Jesse Pinkman (Aaron Paul) Crystal Meth herzustellen, damit seine Familie im Falle seines Todes versorgt ist, wäre an sich schon gut genug. Doch dass er dann der neue Superstar im Drogengeschäft wird und vom langweiligen Familienvater zum kaltblütigen Superverbrecher mutiert, ist genial. Garniert wird das Ganze noch mit atemberaubender Spannung, diabolischen Gegenspielern, einer Prise schwarzem Humor und starken Figuren, mit denen man von Beginn an mitfiebert. Jede Folge ist grandios – sogar das Finale. „Breaking Bad“ (2008-2013) ist eben perfekt. Nicht umsonst wurde dieses Meisterwerk in das Guinness-Buch der Rekorde als am besten bewerte Serie aller Zeiten aufgenommen.
9. Kultserie: Game of Thrones (2011-2019)
Keine andere Serie hat in den letzten Jahren so einen Hype ausgelöst wie das popkulturelle Phänomen, das man „Game of Thrones“ (2011-2019) nennt. Jeder auf diesem Planeten hat sie gesehen oder zumindest von ihr gehört. In acht Staffeln erzählt dieses Fantasy-Epos, das auf der Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R.R. Martin basiert, den epochalen Kampf um den Eisernen Thron von Westeros – und hat damit die Serienlandschaft für immer verändert. Hier kämpfen gigantische Armeen gegen feuerspeiende Drachen, fiese Intrigen und Verrat sind an der Tagesordnung und geliebte Figuren verlieren wegen der Machtkämpfe – für die Zuschauer nicht selten total überraschend – ihr Leben. Kurz gesagt: So etwas Epochales, Komplexes und Mitreißendes hat es im TV zuvor nicht gegeben. Und obwohl die letzten Staffeln an Qualität einbüßen und das Finale mindestens umstritten ist, wird es für kommende Serien schwierig, an das Niveau der Kultserie „Game of Thrones“ (2011-2019) heranzureichen.
10. Kultserie: Euphoria (seit 2019)
„Euphoria“ (seit 2019) mag im Vergleich zu den anderen Kultserien auf dieser Liste zunächst wie ein Geheimtipp wirken – was sie hierzulande vielleicht sogar auch noch ist. Doch in naher Zukunft wird „Euphoria“ (seit 2019) sicherlich als eine der besten, weil wichtigsten, Kultserien in die Geschichte eingehen. Aus dem zunächst klischeehaft wirkenden Alltag der Hauptfigur Rue (Zendaya), einer drogenabhängigen High-School-Schülerin, und ihrer Clique entfaltet sich ein Kaleidoskop an Themen, das man in einer so fortschrittlichen Verarbeitung und Darstellung noch nicht gesehen hat. Hier geht's um Liebe, Familie, Freundschaft, Sexualität, Toleranz, Identitätsfindung, Drogen, Depressionen, Traumata und alles dazwischen. Kurz gesagt: Es geht um das Leben – und darum, wie hart es oft ist. Aber auch darum, wie schön es manchmal sein kann. Dabei verurteilt die Kultserie nichts und niemanden, sondern durchleuchtet alles und jeden. Klischees gibt es hier keine, dafür mitreißende Geschichten und top geschriebene und meisterhaft gespielte Charaktere, die man in vielen anderen Serien vermisst. „Euphoria“ (seit 2019) ist jetzt schon ein Klassiker, den Sie auf keinen Fall verpassen dürfen!
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