Erst kürzlich kamen die ersten Weltraumtouristen von ihrem ersten Kurztrip ins All zurück – an Bord von Elon Musks Firma Space-X schlossen sie die erste, dreitägige Reise ohne ausgebildete Astronauten an Bord ab. Wenige Monate vorher ließen sich die Milliardäre Richard Branson und Jeff Bezos in die Schwerelosigkeit schießen – und dann gibt es da noch die Menschen, die die Raumfahrt beruflich machen. Wie wir dort oben essen, trinken und zur Toilette gehen, ist glücklicherweise bereits geklärt. Für die Wissenschaft höchste Zeit also, sich mit den Folgen der Raumfahrt auf ein weiteres natürliches Bedürfnis der Menschheit zu beschäftigen: Sex.
Gemeinsam mit dem Sextoy-Hersteller We-Vibe veröffentlichte Erobotics Research Consulting den ersten Teil ihres Berichts rund um das Thema Sexualität im Weltraum – und will damit einerseits das überirdische Tabu-Thema brechen sowie andererseits den Grundstein für die "sexuelle Erfüllung fernab der Erde" legen.
"Wir sind sexuelle Wesen – das ändert sich nicht, wenn wir die Erde verlassen. Die fehlende Forschung und die enorme Tabuisierung von Sexualität im Weltall machen es nahezu unmöglich, einen zukunftsorientierten Diskurs darüber zu führen. Wir würden unsere Produkte gerne unter realen Weltraumbedingungen testen, um sie für diese Umgebung weiterzuentwickeln", sagt Johanna Rief, Head of Sexual Empowerment bei We-Vibe.
Deshalb identifiziert der Bericht im ersten Schritt Herausforderungen, die Menschen beim Thema Sex im All aktuell erwarten würden – und denen sich Astronauten zugegebenermaßen schon eine ganze Weile gegenübersehen.
1. Herausforderung bei Sex im Weltraum: Keine Schwerkraft – kein Körperkontakt
Jeder, der schon einmal einen Weltraum-Blockbuster oder Aufnahmen aus dem All gesehen hat, fiel wohl auf: Da schwebt einiges in der Gegend herum – außer, es ist festgezurrt und festgebunden. Beim Sex an sich kein Problem, hat das Ganze auf der Erde doch einen etwas anderen Zweck. "Ohne ausreichende Schwerkraft ist es eine große Herausforderung, einen ständigen Kontakt zwischen zwei Menschen aufrechtzuerhalten", heißt es in dem Bericht. "Die ausbleibende Reibung kann zur Abnahme des sexuellen Vergnügens bei Paaren führen. Sex auf dem Mars oder dem Mond ist mit Sex in einem Swimmingpool vergleichbar, weniger Körpergewicht und weniger Bewegungsfreiheit." Mithilfe fortschrittlicher Technologie könne den Autoren der Studie zufolge hier ausgeholfen werden.
2. Herausforderung bei Sex im Weltraum: Wohin mit dem Ejakulat?
Sie lachen! Wenn Sie sich nun aber in die Lage versetzen, dass Ihr eigenes Ejakulat schwerelos umherschwirrt, vergeht Ihnen das aber sicher direkt. "Körperflüssigkeiten, wie z.B. Ejakulat, müssen unbedingt gesondert gesammelt werden, damit sie nicht unkontrolliert herumschweben", schreiben die Forscher im Bericht. "Astronauten müssen daher strenge Hygienevorschriften einhalten, um das empfindliche Interieur eines Raumschiffes zu schützen und die Verwendung von knappen Ressourcen (etwa Papier) zu minimieren."
3. Herausforderung beim Sex im Weltraum: Keinen Raum für sich selbst
Bei sexuellen Aktivitäten beobachtet zu werden, mag für die einen einen Reiz haben – hat man keine Wahl, kann das aber auch schnell zum Abturner werden. "Intime Momente, wie beispielsweise Masturbation, sind in der engen Umgebung eines Raumschiffes eine besondere Herausforderung. Im Weltraum ist es neben den Geräuschen von Maschinen, Motoren und anderen Astronaut*innen sehr still. Daher sollten Sextoys besonders leise und diskret sein.“
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