Der berühmte erste Eindruck beim Treffen zweier Menschen bekommt nach den Ergebnissen dieser Studie eine ganz neue Dimension: Laut einer Untersuchung der Macquarie University können Frauen nämlich schon an den Gesichtszügen von Männern erkennen, auf was sie aus sind: Zwanglosen und unverbindlichen Sex oder eine langfristige, ernsthafte Partnerschaft. Kurzer Spiegelcheck: Wer ein breites Gesicht, einen starken Kiefer und eher dünne Lippen hat, wird der Studie zufolge eher mit ersterem verbunden.
Laut Studie: Diese Gesichter stehen für schnellen Sex
„Zu erkennen, ob jemand an ernsthaften Beziehungen oder nur One-Night-Stands interessiert ist, wäre sowohl für Männer als auch für Frauen bei der Partnerauswahl sehr nützlich“, erklärt Studienautor Ian Stephen die Hintergründe der Studie. „Also haben wir uns entschieden, zu untersuchen, ob sich diese Informationen in Gesichtern widerspiegeln und ob Beobachter diese Hinweise richtig deuten können, um einen treffsicheren Eindruck zu gewinnen.“ Für die Untersuchung zeigten die Forscher der australischen Universität 69 Probanden Fotos von 103 Männern und Frauen, wobei die Fotografierten vorab einen Fragebogen über ihre Soziosexualität ausgefüllt haben. Sie machten also Angaben darüber, inwieweit sie dafür offen sind, sich auf sexuelle Aktivitäten einzulassen, ohne eine feste emotionale Bindung anzustreben.
Um herauszufinden, ob zwischen der Vorliebe für unverbindlichen Sex oder der Suche nach ernsten Partnerschaften und den Gesichtszügen eine Verbindung besteht, analysierten die Wissenschaftler die Porträts mithilfe der sogenannten geometrischen morphometrischen Methodik – und konnten tatsächlich Parallelen ziehen. Aber nur bei Männern: Wer ein breiteres Gesicht hat, insbesondere auch auf den Abstand der Augen zueinander bezogen, eine breitere Nase, dünne Lippen, aber starke Kieferlinien hat, hat eher Lust zu zwanglosem Sex.
Diesen von den Forschern entdeckte Zusammenhang scheinen auch Frauen zu bemerken: Als die Probandinnen die Fotos betrachtete, konnten sie ziemlich genau einschätzen, welcher Mann eher an zwanglosem Sex interessiert war, und wer ernsthafte Absichten verfolgte. Die Männer scheiterten – sie konnten (ebenso wie die Wissenschaftler) die Absichten der Frauen nicht an ihren Gesichtern erkennen.
Was Hormone damit zu tun haben könnten
Warum Frauen an den Gesichtszügen von Männern erkennen können, worauf sie aus sind, und Männern das umgekehrt bei Frauen nicht gelingt, können die Forscher aktuell nicht beantworten. Sie vermuten, dass hier die Hormone im Spiel sind: "Höhere Testosteronspiegel werden mit maskuliner aussehenden Gesichtszügen und mit mehr männlichem Verhalten wie dem Interesse an kurzfristigen, unverbindlichen Beziehungen in Verbindung gebracht", erklären die Forscher.