1. Streaming-Tipp: True Crime mit Playboy-Bezug in „Welcome to Chippendales”
Jeder kennt sie, viele Frauen lieben sie: Die „Chippendales“. Doch nur wenige wissen Bescheid über die Entstehungsgeschichte der berühmten Man-Strip-Show. Unterhaltsam und spannend erzählt „Welcome to Chippendales“ die Story, wie der glücklose Clubbesitzer Somen „Steve“ Banerjee dem amerikanischen Traum hinterherjagt.
In acht Folgen erleben wir Aufstieg und Fall des indischen Migranten Somen Banerjee (Kumail Nanjiani), der als Gründer der „Chippendales“ zum erfolgreichen Unternehmer wird und mit seiner Idee Tausende von Frauen begeistert. Zusammen mit dem Choreographen Nick De Noia (Murray Bartlett) baut Banerjee die Show zu einer weltweiten Marke auf. Doch auf dem Weg nach oben spielen nicht alle Beteiligten fair. Wer die realen Hintergründe der „Chippendales“ nicht kennt, wird überrascht sein von der auf wahren Begebenheiten basierenden Geschichte.
Bereits in der ersten Folge wird klar, wo sich „Chippendales“-Erfinder Banerjee seine Inspiration holt. Kein geringerer als Hugh Hefner und sein Playboy-Imperium dienen dem Einwanderer als Vorbild für den eigenen amerikanischen Traum. Und mit Dorothy Stratten (Nicola Peltz) wird auch die tragische Geschichte einer Playmate angeschnitten, die sich nach ihrem Auftritt im Playboy 1978 als Schauspielerin versuchte. Die Macher von „Welcome to Chippendales“ waren auch schon für die hervorragende Serie „Pam & Tommy“ verantwortlich, die die Geschichte der stürmischen Ehe zwischen Playboy-Ikone Pamela Anderson und Musiker Tommy Lee auf unterhaltsame Weise nachzeichnet.
Die komplette Serie „Welcome to Chippendales“ gibt es sein Januar beim Streaming-Anbieter Disney+ zu sehen.
2. Streaming-Tipp: „After Life“ von Ricky Gervais garantiert laute Lacher (und die ein oder andere Träne)
Viele kennen den britischen Comedian Ricky Gervais als Erfinder der „Stromberg“-Vorlage „The Office“ oder als bitterbösen Host der „Golden Globes“. Seinen dunklen Humor lebt Gervais auch in „After Life“ aus. Darin spielt er einen Journalisten, der für eine lokale Gratiszeitung arbeitet und versucht, den Tod seiner Frau zu überwinden. Gervais, der als Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Regisseur fungiert, wandert dabei stets auf dem Grat zwischen todtraurig und unfassbar komisch.
Wer den britischen Humor mag, wird „After Life“ lieben! Bei allen bösen Gags, die Ricky Gervais seiner Figur Tony in den Mund legt, vergisst der Macher dabei nie das Herz. Wenn Tony seinen dementen Vater im Heim besucht, weiß man oft nicht, ob man lachen oder weinen soll. Und wenn er den Mitschüler seines Neffen als „tubby, little ginger cunt“ beschimpft, werden Sie schreien vor Lachen.
Im Übrigen empfiehlt es sich – wenn möglich – die Serie im englischsprachigen Originalton (mit Untertiteln) anzuschauen, da ansonsten der sprachliche Witz verloren geht. Mit seiner Serie über Tod, Trauer und Hoffnung ist Ricky Gervais ein kleines Meisterwerk gelungen, das einen nicht nur lachen oder weinen, sondern auch immer wieder nachdenken lässt.
Die drei Staffeln mit je sechs Folgen „After Life“ gibt es allesamt bei Netflix.
3. Streaming-Tipp: „The Playlist“ – Wie das schwedische Start-Up Spotify die Welt eroberte
Wie hören Sie heutzutage Musik? Wenn die Antwort „Spotify“ lautet, dann sind Sie damit nicht allein. Doch wie gelang es dem schwedischen Unternehmen, vom kleinen Start-Up zur Weltmacht und Erneuerer der Musikindustrie zu werden? Die schwedische Serie „The Playlist“ widmet sich in sechs Folgen den Machern hinter Spotify. Jede Folge ist einer Schlüsselfigur gewidmet, in der die unterschiedlichen Aspekte der Musik- und Tech-Revolution beleuchtet werden.
Im Mittelpunkt steht dabei Spotify-Gründer Daniel Ek, der auch heute noch CEO der weltweit agierenden Musik-Plattform ist. Die Story basiert auf wahren Begebenheiten, ist aber teils fiktionalisiert. Dabei erinnert die Machart von „The Playlist“ ein wenig an den Film „The Social Network“ von David Fincher. Neben dem Aufstieg des idealistischen Programmierers Daniel Ek zum mächtigen CEO zeigt „The Playlist“ auch die Schattenseiten, die Künstler durch das Spotify-System erleben und wagt in der finalen Folge eine Prognose, wie es im Streit zwischen Musikern, Musikindustrie und Tech-Giganten weitergehen könnte.
Die Serie „The Playlist“ ist auf Netflix verfügbar.
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