Die Deutschen sind Beziehungsmenschen. Das ergab jüngst eine Studie der E-Mental-Health-Plattform couch:now und der Universität Witten/Herdecke. Ihren Erhebungen zufolge leben 80 Prozent der Deutschen in einer Langzeitbeziehung von über fünf Jahren. 60 Prozent der Menschen hierzulande sind sogar schon seit mehr als 30 Jahren in festen Händen. Eine schöne Bilanz.
Und doch sind das nicht die einzigen Ergebnisse der Studie, für die im April 2022 Antworten von 1200 Teilnehmer ab Mitte 20 ausgewertet wurden. So ging es in der Umfrage auch um die Zufriedenheit in der Beziehung, die größten Problemfelder sowie den Umgang mit Beziehungskrisen. Dabei kristallisierten sich auch die acht häufigsten Gründe, aus denen sich Paare trennen, heraus.
Laut Studie: Die 8 häufigsten Gründe für ein Beziehungsende
Auf Platz eins thront der Klassiker: Untreue. 41 Prozent der Befragten, die seit über zehn Jahren in einer Beziehung leben, gaben an, dass sie diese beenden würden, wenn der Partner oder die Partnerin fremdgeht. Unter den Studienteilnehmern, die seit weniger als 10 Jahre in einer Partnerschaft sind, waren es hingegen 23 Prozent.
Fehlende Wertschätzung durch den Partner oder die Partnerin ist für 35 und 28 Prozent Grund genug, eine Beziehung zu beenden. Sie belegt damit Platz zwei. Die Bronzemedaille geht an finanzielle Sorgen: Ihretwegen würden sich 33 beziehungsweise 25 Prozent der Befragten trennen.
Bei Platz vier stehen die Gefühle wieder im Vordergrund: So würden 30 und 22 Prozent der Studienteilnehmer eine Beziehung beenden, wenn sie sich von ihrer Partnerin/ihrem Partner nicht verstanden fühlen. Sexuelle Unzufriedenheit schließt die Top fünf ab. Wegen Problemen im Schlafzimmer würden 27 bzw. 21 Prozent einen Schlussstrich ziehen.
Streit und Diskussionen über Belanglosigkeiten belegen mit 25 und 19 Prozent den sechsten Platz. Darauf folgt Langeweile und Routine mit 21 und 15 Prozent. Platz acht wirkt fast schon kurios: Das Schlusslicht der Studie über die häufigsten Beziehungskiller bildet nämlich die Verteilung der Hausarbeit. 18 und 13 Prozent gaben sie als Grund an, aus dem sie eine Beziehung beenden würden.
Laut Studie: Männer sind zufriedener mit Beziehungen
Die Studie von couch:now und der Universität Witten/Herdecke brachte aber auch noch andere spannende Ergebnisse: So ergab die Umfrage nicht nur, dass Menschen zufriedener sind, je länger die Beziehung geht. Männer sind dabei wohl zufriedener mit Beziehungen als Frauen. Zudem feuern vor allem Alltagsprobleme Konflikte zwischen den Partnern an.
Auch interessant: Frauen spüren es früher als Männer, wenn die Beziehung belastet ist. Sie gehen das Problem auch vielschichtiger an als die Herren der Schöpfung. Männer verzeihen einfach am liebsten. Und genau wie Gesundheitsthemen scheuen sie professionellen Rat mehr als Frauen.