Was will die junge Generation – die Generation Z – auf ihren Bildschirmen eigentlich so sehen? Wie nutzt sie Netflix, TikTok, WhatsApp und Co.? Genau diese Fragen stellte sich nun ein Forschungsteam: Im Auftrag des „Center for Scholars and Storytellers“ befragte es insgesamt rund 1500 US-amerikanische junge Menschen im Alter zwischen 10 und 24 Jahren zu ihren Sehgewohnheiten. Das wohl erstaunlichste Ergebnis: Ein Großteil der Befragten findet, dass in Serien und Filmen zu viele Sex- und Liebesgeschichten zu sehen sind.
Sex in Filmen und Serien: Das möchte die junge Generation laut Studie lieber sehen
Was die Gen Z stattdessen lieber in Filmen und Serien sehen würde? Freundschaften! Tatsächlich wünschen sich das nämlich genau 51,5 Prozent der Befragten. 39 Prozent fänden es sogar gut, wenn unromantische oder asexuelle Figuren eine größere Rolle spielen würde. Und es wird noch deutlicher: Fast die Hälfte aller befragten Jugendlichen glaubt, dass viele Sexszenen für die meisten Handlungsstränge überflüssig seien. Ebenfalls genervt zeigen sich die Befragten von einer Überdosierung von Romantik, eindimensionalen Stereotypen, toxisch-romantischen Beziehungen und einem „erzwungenen“ Happy End. Interessant: Nicht nur in Filmen und Serien hat die Gen Z genug von Sex – auch im realen Leben scheint Sex für die Jugendlichen eine zunehmend unwichtigere Rolle zu spielen.
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Laut dem „UCLA Center for Health Policy Research“ haben Jugendliche sowie junge Erwachsene Singles in den USA deutlich weniger Sex als das noch vor zehn Jahren der Fall war. Eine deutsche Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigt außerdem, dass Jugendliche deutlich später ihren ersten Geschlechtsverkehr haben als noch vor fünf Jahren. Wie lässt sich all das erklären?
In Filmen und Serien: Darum will die junge Generation weniger Sex sehen
Die Macher des CSS-Reports erklären die „neue Enthaltsamkeit“ der Jugend als Folge der Covid-Pandemie. Schließlich seien durch diese Orte zum Austausch weggefallen und damit auch die Möglichkeit, einen Partner kennenzulernen und zu flirten. Vor allem Freundschaften hätten in diesen Zeiten Halt geboten – und Social Media sowie Streaming-Anbieter wie Netflix hätten sich als Ersatz für diese Orte aufgetan.
„Wir wissen, dass junge Menschen auch unter einer Epidemie der Einsamkeit leiden und dass sie im Medienkonsum nach Vorbildern suchen. Während einige Geschichtenerzähler Sex und Romantik als Abkürzung für die Bindung zu den Charakteren nutzen, ist es für Hollywood wichtig zu erkennen, dass Jugendliche Geschichten wollen, die das gesamte Spektrum von Beziehungen widerspiegeln“, so Dr. Yalda T. Uhls aus dem Forscher-Team.