Inhalt
Pioniere der Mobilität: Von Gottlieb Daimler bis Elon Musk – zehn Vordenker, die die Welt bewegten und bewegen
Mobility-News: Gute Neuigkeiten für Auto- und Sportfreunde
Tesla und seine Herausforderer: Die neuesten Modelle des Innovationsführers und seiner zehn schärfsten Konkurrenten in Tests und in der Theorie
Die wichtigsten Fragen zur E-Mobilität: Das große Warum, Wie und Wohin der Verkehrswende mit Antworten, die Klarheit schaffen
Zukunft des Fahrens: Die Verkehrswissenschaftlerin Barbara Lenz erklärt, wie wir uns in den kommenden Jahren fortbewegen
Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann: Der Präsident der legendären Marke mit dem Stier erläutert die nächsten Evolutionsschritte an der Spitze der automobilen Entwicklung
Im Offroad-Porsche durch die Wüste: Der geborene Tuner Marc Philipp Gemballa stellt seinen Marsien vor
Herr der Flügeltürer: Niemand versteht sich besser aufs Restaurieren des legendären Mercedes-Benz 300 SL als Hans Kleissl
Der Mini-Designer und sein Lounge-Mobil: Oliver Heilmer, Design-Chef des britisch-bayerischen Kleinkalibers, plant Fahrzeuge für eine neue Welt
Das Monster und ich: Unser Autor macht den Selbsttest: Als fahrerisches Greenhorn im stärksten Land Rover Defender aller Zeiten durchs Gelände – ganz oldschool mit Benzin
Rennfahrerin Sophia Flörsch: Die Münchner DTM-Pilotin über ihre Karriere in der Männerdomäne Motorsport
Der rasende Chef der Bayern: Markus Flasch leitet die Submarke BMW M, den Motorsport von BMW und erklärt im Gespräch, warum er auch auf der Rennstrecke selber Gas gibt
Solar-Auto: Das Münchner Start-up Sono Motors und sein Sion
Reise-Gadgets: Lässige und praktische Begleiter für unterwegs
Uhren für Automobil-Fans: So trägt man seine Leidenschaft am Handgelenk
Die Flugtaxis kommen: Deutsche Pioniere und ihre Zukunftsbranche
Pro & Contra Tempolimit: 130 km/h auf den Autobahnen? Ein Rede-Duell
E-Scooter: Die coolsten neuen Modelle für die Stadt
Umfrage: Wie wollen die Deutschen künftig mobil sein?
Auto-Erotik: Zehn fotografische Geniestreiche
Mobile Meisterwerke: Eine Bildungsreise durch die Welt der Art Cars
Architektur-Ziele: Zehn Bauwerke, für die sich eine Reise lohnt
Tempolimit auf deutschen Autobahnen: Überlebenswichtig, findet Playboy-Redakteur David Goller
Ja, ich fahre gern schnell, manchmal auch zu schnell. Doch ich weiß auch, wie dumm das meistens ist. Wer im Urlaub einmal in den Genuss der Gemütlichkeit ausländischer Autobahnen gekommen ist, weiß, wovon ich spreche. Auch Italiener oder Amerikaner kommen ans Ziel, und das meistens entspannter als wir preußischen PS-Proleten. Wenn wir künftig mit maximal 130 Stundenkilometern über die Autobahnen fahren, würde das unsere Treibhausgasemissionen jährlich immerhin um 1,9 Millionen Tonnen reduzieren – und zwar sofort und quasi ohne Mehrkosten. Im Kampf gegen den Klimawandel zählt jede Tonne.
Das Tempolimit wird bei uns oft verteufelt, dann wird gern die Freiheit beschworen. Parallelen zu US-Amerikanern und ihren geliebten Waffen sind unverkennbar. Und wir schütteln ungläubig den Kopf, weil in den USA 20.000 Menschen pro Jahr durch Waffengewalt sterben. Zum Vergleich: 350.000 Verletzte und 3000 Verkehrstote sind es in Deutschland per annum. Väter, Mütter, Geschwister, gute Freunde – statistisch gesehen, kennt jeder von uns jemanden aus seinem Umfeld, der im Verkehr sein Leben lassen musste. Zwar sinkt diese Zahl von Jahr zu Jahr, aber vor allem dann besonders stark, wenn es Gesetzesänderungen gibt: Gurtpflicht, Promillegrenzen, Tempolimits – und all diese Regelungen wurden vorher vehement bekämpft, während sie heute ganz selbstverständlich sind.
Wenn wir ehrlich sind, ist das Autobahnrasen doch nichts als ein postpubertärer Pimmelvergleich, ein überkommenes Relikt vergangener Tage. So sieht das heute schon die Mehrheit der Deutschen und spricht sich deshalb für eine Begrenzung der Geschwindigkeit aus. Wer in Zukunft weiter an seine Grenzen gehen will, dem bleibt immer noch der Besuch auf der Rennstrecke. Dem besonnenen Rest wünsche ich eine gute und entspannte Fahrt, willkommen in der Gegenwart!
Tempolimit auf deutschen Autobahnen: Eine Symboldebatte, findet Playboy-Redakteur und Motor-Chef Michael Brunnbauer
Berufsbedingt teste ich öfter Supersportwagen jenseits der 500 PS. Und wenn es die Verkehrssituation zulässt, fahre ich diese Boliden auch auf der Autobahn aus. Mein Rekord liegt bei knapp 330 km/h, den ich mit einem Porsche 911 Turbo S erreicht habe – während der ersten Corona-Welle, als die Straßen quasi leer waren. Ich verstehe die Argumente, die für die Einführung eines Tempolimits sprechen, vor allem den Sicherheitsaspekt und den Klimaschutz. Weniger Verkehrstote und eine Reduktion des CO2-Ausstoßes sind wichtige Ziele. Ich frage mich nur, wenn es wirklich um den Klimaschutz geht, warum passt man dann das Tempolimit nicht auch dem Antrieb des Wagens an? Ein vollelektrisches Fahrzeug emittiert während der Fahrt keine Emissionen. In Österreich gilt daher auf vielen Straßen schon jetzt ein umweltbedingtes Tempolimit nur für Benziner. Ein ähnliches Modell wäre auch in Deutschland denkbar.
Autos, die dank diverser Assistenzsysteme teilweise autonom fahren, verursachen auch deutlich weniger Unfälle. Und innerhalb der nächsten fünf Jahre dürfte sich, zumindest auf Autobahnen, das vollautonome Fahren etablieren. Warum sollten dann Fahrzeuge im Autopilot-Modus nicht 150 oder 180 km/h fahren dürfen? Solche Argumente spielen aber keine Rolle. Denn unsere aktuelle Diskussion ist politisch motiviert und letztendlich eine Symboldebatte: Die bösen Autobahnraser (genauso wie übrigens auch Raucher, Besserverdienende und alte weiße Männer an sich) gehören zum Feindbild, das man mit aller Härte des Gesetzes bekämpfen will. Anstatt ein flexibles, der jeweiligen Situation angepasstes System der Geschwindigkeitsbegrenzung zu etablieren, wie es das ohnehin auf den meisten deutschen Autobahnen durch das Verkehrsleitsystem schon gibt, will man ein Exempel statuieren.