Im letzten Jahr machte Gwyneth Paltrow, Schauspielerin und Gründerin der Wellness-Plattform „Goop“, Schlagzeilen mit einer Duftkerze, die einen ganz besonderen Namen trug: „This Smells Like My Vagina“. Ob ganz genau drin war, was drauf stand, weiß wohl nur Gwyneth selbst. Und auch 2022 scheint der Natur-Duft noch im Trend zu liegen. Zumindest, wenn man einen Blick auf die Video-Plattform TikTok wirft: Dort folgen unzählige Frauen derzeit dem Trend „Vabbing“, der weniger mit einer Kerze, als mit einem Parfum zu tun hat.
Neuer TikTok-Trend: Was ist Vabbing?
Zerpflückt man das Wort an sich, wird direkt klar, worum es hierbei geht: „Vabbing“ setzt sich aus den Wörtern Vagina und „Dabbing“, dem englischen Wort für tupfen, zusammen. Frauen nutzen dabei das Vaginalsekret als Parfum-Ersatz und tupfen ihn sich als natürlichen Duft auf Hals, Handgelenke und hinter die Ohren.
Was soll der TikTok-Trend Vabbing?
In mehreren TikTok-Videos berichten Frauen davon, dass sie deutlich bessere Chancen hätten, bei Männern zu landen, wenn sie ihr Vaginalsekret auf der Haut tragen. Date-Einladungen, höheres Trinkgeld und Handynummern, so scheint es, hätten sie vor allem dem natürlichen Duft zu verdanken.
Der Gedanke, der hinter dem TikTok-Trend Vabbing steht, kommt aus der Tierwelt: Botenstoffe, sogenannte Pheromone, dienen hier zur Informationsübertragung – und Sexualpheromone dem Anlocken von Sexualpartnern. Frauen, die Vabbing betreiben, gehen davon aus, dass auch in menschlichen Sekreten Sexualpheromone stecken – und diese von Männern wahrgenommen werden. Eine Annahme, die nicht mehr ist, als das, schreibt die Gynäkologin und Autorin des Buches „The Vagina Bible“ Jennifer Gunter auf Twitter. Es gebe weder einen Beleg dafür, dass Menschen Pheromone produzieren noch dafür, dass sie von anderen wahrgenommen werden.
Trotzdem wird auf TikTok munter weiter gevabbt. Knapp acht Millionen Aufrufe hat #vabbingtrend aktuell auf der Plattform, #vabbingtiktok weitere 5,5 Millionen Aufrufe.
Darum ist der TikTok-Trend Vabbing vollkommener Unsinn
Nicht nur gibt es keine keine Belege dafür, dass Männer auf den Duft von aufgeschmiertem Vaginalsekret anspringen – auch zeigten uns die vergangenen Corona-Jahre, dass man Körperflüssigkeiten idealerweise bei sich selbst behält und nur mit einem ganz kleinen Zirkel tauscht. Außerdem kann Vabbing auch darüber hinaus gefährlich werden: Offenbar lassen sich auch Geschlechtskrankheiten wie Hepatitis B auf diesem Wege übertragen.
Experten vermuten, dass Frauen, die den TikTok-Trend Vabbing ausprobieren, im Dating vor allem deshalb erfolgreicher sind, weil sie sich so selbstbewusster fühlen – und das auch ausstrahlen. Wenn wir uns an dieser Stelle einen Kommentar erlauben dürfen: Gegen eine bezaubernde Ausstrahlung kommt kaum einer an – wir sind uns aber sicher, dass diese auch ein reguläres Eau de Parfum unterstützt.