Seit der Fußball-EM der Frauen im Sommer 2022, bei der sich unsere DFB-Elf den zweiten Platz erkämpft hat, steigt die Beliebtheit des Frauenfußballs in Deutschland immer weiter an. Das zeigen nicht nur die gefüllten Stadien und Besucherrekorde in der ersten Frauen-Bundesliga, sondern auch die Antworten in unserer aktuellen repräsentativen Umfrage. 52 Prozent der bundesweit befragten Frauen und Männer gaben an, die Frauennationalmannschaft sympathischer zu finden.
Umfrage des Monats: Frauenfußball „bodenständiger“ und weniger „finanziell ausgeschlachtet“
Die drei wichtigsten Gründe für die hohen Sympathiewerte sind der Umfrage zufolge, dass der Frauenfußball „ursprünglicher“ sei und „finanziell nicht so ausgeschlachtet“ werde wie der Männerfußball, dass die Spielerinnen „bodenständiger“ und „nahbarer“ seien als die männlichen Spieler-Stars und dass sie für mehr Sichtbarkeit und Gleichberechtigung einträten.
Mehr Sichtbarkeit des Frauenfußballs wünschen sich auch Großteile der Bevölkerung: 60 Prozent der Teilnehmer kritisierten, dass in Deutschland „nicht ausreichend“ über Frauenfußball berichtet werde. 52 Prozent würden nach eigenen Angaben mehr Frauenfußball anschauen, wenn mehr Spiele und Spielberichte im TV gezeigt würden.
Umfrage des Monats: Ein Viertel der Deutschen schaut regelmäßig Frauenfußball
Bislang schauen 24 Prozent der Deutschen (Männer: 29 %, Frauen: 19 %) regelmäßig Frauenfußball, den Männerfußball verfolgen laut Umfrage 53 Prozent (Männer: 65%, Frauen: 41%) regelmäßig. 67 Prozent der Befragten (Männer: 72 %, Frauen: 63 %) finden den Männerfußball nach wie vor attraktiver als den Frauenfußball, dem nur rund halb so viele Befragte (33 %) den Vorzug geben. Mehr spielerische Qualität (40 %), mehr Spannung (38 %) und mehr Stimmung (37 %) sind die drei in der Umfrage genannten Hauptgründe für die noch immer deutlich größere Männerfußball-Vorliebe der Deutschen.
Doch das Meinungsbild wandelt sich: So haben der Umfrage zufolge 48 Prozent der Deutschen bei der vergangenen Männer-WM in Katar den Fernseher nicht eingeschaltet, an der anstehenden Frauen-WM in Australien und Neuseeland bekunden weniger Deutsche solches Desinteresse. Nur 31 Prozent wollen sich die Spiele nicht anschauen, 14 Prozent sagen „eher nicht“, und weitere 14 Prozent sind noch unschlüssig.
Umfrage des Monats: Meinung über Frauenfußball hat sich stark geändert
Als Grund für das wachsende Interesse am Frauenfußball nannten die Befragten unter anderem die Erfolge der deutschen Frauen-Elf bei der Frauenfußball-EM 2022 in England, wo sich die weibliche DFB-Auswahl den Vize-Europameister-Titel sicherte. Bei 20 Prozent der Deutschen hat dieser Erfolg das Interesse am Frauenfußball gesteigert. 28 Prozent hatten sich laut eigener Angabe schon vorher für Frauenfußball interessiert. Die Meinung über den Frauenfußball hat sich bei 48 Prozent der Deutschen nach deren eigenem Bekunden in den vergangenen Jahren positiv verändert. 80 Prozent sprechen sich in der Norstat-Umfrage dafür aus, dass die Prämien und Spielboni der DFB-Frauen genauso hoch ausfallen sollten wie die der DFB-Männer.
Das Meinungsforschungsinstitut Norstat befragte 1021 repräsentativ ausgewählte Frauen und Männer in Deutschland.
Alle Ergebnisse unserer neuen Umfrage des Monats finden Sie auch in unserer August-Ausgabe. Ab dem 13. Juli im Handel! Die Frauenfußball-WM in Australien und Neuseeland beginnt am 20. Juli 2023.