Erschreckende Umfrage: So geizig sind die Deutschen beim Trinkgeld

Deutschland ist das Land der schlechten Selbsteinschätzung: Laut Umfrage halten wir uns für großzügig – geben aber kaum Trinkgeld
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Laut eigener Einschätzung seiner Bewohner ist Deutschland ein Land der Gönner, zeigt unsere neue repräsentative Umfrage des Monats*. Ihre Ergebnisse belegen aber auch: Es ist ein Land, in dem das mit der Selbsteinschätzung ganz schön hapert. Denn wer so wenig Trinkgeld gibt wie die Deutschen, ist alles andere als großzügig. Dass sie Geiz dabei nicht besonders geil finden, bildet direkt den nächsten Widerspruch … 

Geiz ist geil? Sehen die Deutschen laut unserer neuen repräsentativen Umfrage nicht so. Und ranken sich damit auf der Attraktivitätsskala selbst ganz weit nach unten: Denn obwohl sie sich selbst als großzügig empfinden, wird hier klar, dass sie das absolut nicht sind. So geben in der repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Norstat im Auftrag unseres Magazins rund 70 Prozent der befragten Frauen und Männer an, freigiebig zu sein und Geiz unattraktiv zu finden – und belegen mit ihren Angaben im Folgenden direkt das Gegenteil.

 

Laut Umfrage: 18 Prozent der Deutschen geben null bis drei Prozent Trinkgeld

Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Teilnehmer gesteht nämlich, selbst bei gelungenen Restaurant- oder Barbesuchen kein Trinkgeld oder höchstens fünf Prozent der Gesamtsumme zu zahlen: 39 Prozent der Deutschen geben demnach grundsätzlich nur drei bis fünf Prozent Trinkgeld anstelle der üblichen zehn Prozent, 18 Prozent der Deutschen geben Servicekräften in der Gastronomie null bis drei Prozent Trinkgeld. Ganz schön traurig, oder? Nicht von ungefähr heißt es in südlichen Urlaubs­ländern „deutsch bezahlen“, wenn Pfennigfuchser getrennte Rechnungen verlangen.

 

Vor allem die Energiekrise und die Inflation haben bei den Deutschen diese Knauserigkeit verschärft. 63 Prozent der Umfrage-Teilnehmer geben an, aktuell sparsamer zu leben, und 74 Prozent machen sich mehr Sorgen um ihre finanzielle Zukunft als noch vor der Krisenzeit. Zu den Dingen, an denen die Deutschen auch in schwierigen Zeiten nicht sparen wollen, gehören an erster Stelle Urlaube (41 Prozent), Restaurant- und Barbesuche (29 Prozent) und persönliche Hobbies (28 Prozent). Aber auch die Spenden-Bereitschaft scheint nur wenig unter der Krisenzeit gelitten zu haben: 44 Prozent der repräsentativ Befragten geben an, mindestens einmal pro Jahr einen nicht genannten Betrag an Bedürftige zu spenden.

Laut Umfrage: Deutsche sind spendabel bei ersten Dates

Einigermaßen spendabel geblieben sind wir auch bei ersten Dates: 76 Prozent der Männer übernehmen hier die Rechnung. Bei den Frauen nur 25 Prozent, aber das spricht vermutlich eher für veraltete Rollenklischees als für Geiz. Den nämlich finden – Stichwort schlechte Selbsteinschätzung – 56 Prozent der Deutschen wie bereits erwähnt gar nicht geil, sondern äußerst unattraktiv.

Das Meinungsforschungsinstitut Norstat befragte 1017 repräsentativ ausgewählte Frauen und Männer in Deutschland.

Alle Ergebnisse unserer repräsentativen Umfrage des Monats lesen Sie in der neuen April-Ausgabe des Playboy. Ab morgen als E-Paper und ab dem 9. März am Kiosk erhältlich.