Sauvignon Blanc: An diesen 3 Merkmalen erkennen auch Laien einen guten Tropfen

Sauvignon Blanc: Daran erkennen auch Wein-Laien einen guten Tropfen des Weißweins
Credit: Studio Schöttger

Der Weißwein Sauvignon Blanc liegt im Trend: Er kann sich fast jedem Boden anpassen, darum schmeckt jeder gute Tropfen anders. Sommelier Toni Askitis erklärt uns die Sorte und verrät drei Dinge, an denen auch Wein-Laien einen guten Sauvignon Blanc erkennen können. 

1. Ein guter Sauvignon Blanc hat eine fruchtige Struktur

„Die geht oft in Richtung Johannisbeere und Stachelbeere, aber auch grüne Paprika, grüne Bohnen, grüner Spargel, frisch gemähtes Gras – also etwas Vegetatives“, erklärt der Wein-Kenner Toni Askitis. „Wenn ich den Geschmack auf diese bildhafte Weise beschreibe, haben manche vielleicht eher Fragezeichen in den Augen. Damit ist aber einfach gemeint: So, wie grünes Gemüse riecht, schmeckt Sauvignon Blanc manchmal.“ Er persönlich mag es allerdings nicht, „wenn mich die Frucht direkt anschreit, sobald ich die Flasche öffne. Ich bevorzuge Sauvignon Blancs, deren Frucht verhaltener ist, in der Weinsprache würde man sagen ‚karger‘. Dann schmeckt man auch das Terroir heraus.“

2. Auf welchem Boden der Sauvignon Blanc angebaut wurde, spielt eine große Rolle

„Der Boden erzeugt oft eine sogenannte Mineralität – wenn Sie etwas Erfahrung mit Verkostungen haben, können Sie tatsächlich herausschmecken, ob der Wein auf Schiefer, Kalk oder anderen Formationen angebaut wurde“, sagt der Sommelier. „Lehm macht ihn beispielsweise saftiger und reichhaltiger, Kalk macht ihn kräutriger und erdiger. Sauvignon Blanc wächst auf fast jeder Bodenformation, deshalb gibt es hier große Unterschiede – und dies ist ein Grund dafür, warum die Sorte eine der weltweit am meisten angebauten ist. Mit Terroir ist aber nicht nur der Boden gemeint, sondern auch das Klima und vor allem der Winzer, der den Wein macht.“

3. Hier liegen die besten Anbaugebiete für Sauvignon Blanc 

„Die Heimat des Sauvignon Blanc ist die französische Loire und muss hier natürlich als Erstes genannt werden, gleich danach kommt Bordeaux. Auch die Steiermark hat sich etabliert, das zieht sich bis nach Slowenien. Und auch in Südeuropa gibt es eine neue Generation von Winzern, die gut ausbalancierte Weine produzieren“, sagt Toni Askitis. Er rät allen Weingenießern, die sich mehr mit Sauvignon Blanc beschäftigen möchten. dass sie einen Monat lang erst einmal nur Sauvignon Blanc trinken, „so viel wie möglich und aus verschiedenen Ecken – trinken Sie an der Weinrebe entlang. Kaufen Sie nicht im Supermarkt oder im Discounter, die richten sich am Massengeschmack aus, die Weine sind gewissermaßen uniformiert. Wenn Sie selbst nicht im Weinbaugebiet leben, dann gehen Sie am besten zum Weinhändler. Überlegen Sie sich, ob Sie einen Zehner oder einen Zwanziger ausgeben wollen, und fragen Sie um Rat.“

Wein-Erklärer

Als #asktoni beantwortet Toni Askitis, 43, online und als Moderator alle Fragen. Vor Kurzem erschien sein Buch „Wein ist unkompliziert“ (18 Euro, Edition Michael Fischer)