1. Der Perfektionist
Silvester ist sein absolutes Jahreshighlight. Schon wenn im September die ersten Blätter an den Bäumen ihr Grün verlieren, hat er eine Whatsapp-Gruppe erstellt: "SILVESTER 18/19 BÄM!". "Leute, der Jahreswechsel kommt mit unglaublich schnellen Schritten. Ich war so frei und habe uns mal eine Hütte im Allgäu reserviert. Kostenpunkt 200 Euro pro Nase. Dankt mir später!", schreibt er und hat gleichzeitig einen Kleintransporter angemietet, der das XXL-Gestell für die Spanferkel sicher zur Location transportieren soll.
Sein größter Feind: Kurzfristige Absagen, Gruppenaustritte ohne Begründung und unpassierbare Bergpässe.
2. Der Muffel
Silvester heißt für ihn zuhausebleiben. Das Sofa ist sein Aussichtspunkt auf das größte Spektakel des Jahres. Alle Staffeln von "The Walking Dead" durchsuchten und zum Klang der Explosionen auf der Straße den Weltuntergang herbeisehnen. Aber halt! Es gibt zwei Arten von Muffeln. Einmal der eben beschriebene lichtscheue Misanthrop. Ständig schlecht gelaunt aber im Grunde ungefährlich. Viel bedrohlicher ist die andere Sorte Silvestermuffel: Das Langzeit-Pärchen. Denn aus irgendeinem Grund stecken diese Paare andere Paare mit ihren völlig abstrusen Vorstellungen an. Sätze, die man in diesem Zusammenhang oft hört: "Wir machen es uns einfach ganz gemütlich auf dem Sofa. Der Martin war letztes Jahr so besoffen als er heimgekehrt ist und hat mir beinahe auf den Nachttisch gekotzt. Jetzt lassen wir es uns bei einer Flasche Rotwein und Avocado-Schnittchen gut gehen".
Der größte Feind dieser Muffel: Polenböller im Briefkasten, beste Freunde
3. Der Aufreißer
Der Aufreißer hat eine erstaunliche Ähnlichkeit zum Perfektionisten. Aber im Gegensatz zur Hüttengaudi, die allen beweisen soll was für einen distinguierten Geschmack man hat, beweist der Aufreißer sich an Silvester mal wieder selbst. Er wählt die prolligste Großraumdisko mit den günstigsten Preisen. Geschickt drapiert er die Prosecco-Flaschen dann auf seinem Tisch, um paarungswillige Weibchen anzulocken. Das Gel in seinen Haaren glänzt mehr als seine Aussichten auf einen guten Abend, aber das ist ihm egal. Für ihn zählt nur die Jagd. Gespräche mit Freunden? Keine Zeit. Böllern? Unter "knallen" stellt er sich etwas anderes vor. Saufen? Dient nur zum Mut antrinken. Der Aufreißer geht mit Fadenkreuz durch die Nacht, ist aber selbst ein leichtes Ziel von Damen, die Typen wie ihn durchschauen und sich an seinem Prosecco-Vorrat bedienen. Zu Recht.
Sein größter Feind: Er selbst
4. Der Partylöwe
Er kennt kein Limit. Weder Kosten noch Mühen werden gescheut, um Silvester jedes Jahr in einer anderen Metropole zu verbringen. Amsterdam, Prag, Barcelona. Pah! Da gähnt der Löwe laut. Wie wärs denn mit Miami, Macau oder Rio? Was der König der Feiersavanne oft vergisst: Eine Stadt macht noch keine Party allein. Allzu oft fällt er auf Betrüger herein, die nur auf Touri-Frischfleisch gewartet haben. Dann gibt's auch schonmal Backpulver statt Koks, Taschendiebstähle statt Erfahrungsgewinne und betrunkenes Wegnicken im teuren Taxi statt Erholung im Hotelzimmer. Zuhause angekommen wird der Löwe aber nicht müde von seinen Feierfeldzügen zu erzählen. Das nächste Jahr wird dann auf dem Mond gefeiert.
Was ihn aufhält: Das Kreditkartenlimit steht am oberen Ende der Nahrungskette
5. Den Silverstertypen-Typisierer und -Leser
Er macht sich über all diese Menschen lustig, obwohl er in jedem Jahr einer dieser Kategorieren angehört hat. Nichts stoppt seine Häme außer die Erinnerung. Damals als er Single war, war er Aufreißer. Mit 18 der Partylöwe vom anderen Ende der Welt. Das Sofa-Silvester kennt er aus Krankheitstagen und Beziehungen, die sich ähnlich dahingezogen haben. Und die Hüttengaudi hat er selbst organisiert.
Sein größter Feind: Listen, die im Internet stehen
Playboy wünscht allen Silvestertypen ein frohes neues Jahr!
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