Den Deutschen wird nachgesagt, nicht unbedingt leidenschaftlich zu sein. Dass sie ihre Prioritäten zwar klar setzen, diese aber nicht auf ihrem Liebesleben liegen würden. Wir erinnern uns: Während die Franzosen im Corona-Lockdown Wein und Kondome hamsterten, griffen die Deutschen lieber zur Klopapier-Rolle. Stimmt es also, dass wir ein Volk der Enthaltsamen und Langweiler sind? Die Antwort liefert eine große Studie von „ElitePartner“.
Laut Sex-Studie: So oft haben deutsche Paare Sex
Über die Bettaktivität der deutschen Paare lässt sich Folgendes sagen: 43 Prozent – und damit die Mehrheit der Befragten – haben im Schnitt mindestens ein Mal die Woche Sex. 24 Prozent hiervon sogar mehrmals! Ebenfalls 24 Prozent gaben an, mehrmals im Monat miteinander zu schlafen. Durchschnittlich ein Mal im Monat treiben es neun Prozent der Paare miteinander. „Noch seltener“ steigen 14 Prozent der Paare miteinander in die Kiste – und 10 Prozent gaben an, in den letzten zwölf Monate gar nicht miteinander geschlafen zu haben. Befragt wurden insgesamt 4395 erwachsene Menschen.
Ganz allgemein lässt sich außerdem sagen, dass mit zunehmender Beziehungsdauer die Sex-Häufigkeit abnimmt. So haben sieben von zehn Paaren, die weniger als ein Jahr zusammen sind, mindestens ein Mal pro Woche Sex. Ein Drittel der Paare, die bereits mehr als 20 Jahre zusammen sind, haben dagegen seltener als ein Mal im Monat Sex. Bei manchen bleibt er ganz aus.
Neue Sex-Studie: So wichtig ist Sex für eine gute Beziehung
Aber wie wichtig ist es überhaupt, dass Paare intim miteinander werden? Studienleiterin und Psychologin Lisa Fischbach hierzu: „Für das Erleben von Zufriedenheit in Partnerschaften sind körperliche Nähe und Sexualität bedeutsam, zudem übernehmen sie ganz unterschiedliche Funktionen. Durch Küssen, zärtliche Berührungen oder beim Sex bestätigen sich Paare in ihrem Gefühl der Zusammengehörigkeit. Für Männer ist die körperliche Intimität noch stärker ein nonverbaler Ausdruck ihrer Emotionen und ein Weg, ihre Liebe und Bindung zu stärken.“
Über die Häufigkeit von Sex in Beziehungen sagt sie: „Obwohl die sexuelle Frequenz mit dem Alter und den Beziehungsjahren abnimmt, gelingt es vielen Paaren, ihre sexuelle Zufriedenheit zu erhalten. Die Quantität verliert in Langzeitbeziehungen zunehmend an Einfluss als Qualitätsmerkmal für guten Sex. Wichtiger wird, wie Paare mit ihrer Lust umgehen, über ihre individuellen Bedürfnisse sprechen und einen Weg finden, sie miteinander zu erfüllen.“
Die Paartherapeutin Lisa Fischbach bietet in ihrer Hamburger Praxis Einzel- und Paarberatungen sowie Coachings an und arbeitet seit über 15 Jahren als Forschungsleiterin bei ElitePartner
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Privat
Laut Sex-Studie: So zufrieden sind deutsche Paare mit ihrem Sexleben
Fakt ist: Die Mehrheit der deutschen Paare, nämlich zwei Drittel, ist zufrieden mit ihrem Sexleben. Vor allem, was für eine Überraschung, die Paare, die ganz frisch verliebt sind! Kein Wunder, schließlich spielen die Hormone zu diesem Zeitpunkt bei den meisten verrückt. Mit zunehmender Beziehungsdauer nimmt die Zufriedenheit mit dem Sex jedoch (leider) ab. Bei einer Beziehungsdauer von mindestens zehn Jahren sind nur noch sechs von zehn Paaren zufrieden damit, wie es in den Kiste läuft.
Übrigens: Junge Menschen sind tendenziell glücklicher mit ihrem Liebesleben als ältere. So gaben 73 Prozent der insgesamt 4396 Befragten unter 30 Jahren an, derzeit sehr glücklich mit dem Sex in der Beziehung zu sein. Beobachten lässt sich außerdem, dass die Sex-Zufriedenheit vor allem in der Lebensmitte abnimmt. Fast jeder fünfte vergebene Mann ist in dieser Lebensphase mit seinem Sex unzufrieden, aber auch fast jede sechste Frau.
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