Seine Heimat
Geboren wurde der Schriftsteller als Heinrich Karl Bukowski in Andernach (Rheinland-Pfalz). Seine Eltern waren die Deutsche Katharina Fett und der US-Soldat Henry Bukowski. Als Bukowski drei Jahre alt war, wanderte die Familie nach Los Angeles aus. Seine Kindheit war nach eigener Aussage grausam, der Vater schlug ihn regelmäßig. Über ihn sagte er später: „Ich empfand keinen Hass mehr. Nur noch ein ungläubiges Staunen, dass es so etwas wie ihn geben konnte.“ Zu allem Überfluss litt er in der Pubertät unter schlimmer Akne. Einziger Trost war die Literatur, die er heimlich unter seiner Bettdecke las.
Seine Jobs
Nach der Schule studierte er Journalismus, jobbte aber auch als Leichenwäscher, später als Postbote. Erste Erfolge als Schriftsteller hatte er erst mit Anfang 40. Während er als Briefsortierer bei der Post arbeitete, schrieb er nebenbei Kolumnen für die Alternativzeitung „Open City“ in Los Angeles. Die Kolumnen wurden später als Sammlung unter dem Titel „Notes of a Dirty Old Man“ (deutsch: „Aufzeichnungen eines Außenseiters“) herausgegeben.
Sein Durchbruch
Den feierte Bukowski erst mit 51, als er bei der Post kündigte und seine Erlebnisse im ersten Roman „Der Mann mit der Ledertasche“ verarbeitete.
Über seine Arbeit
„Bach hatte zwanzig Kinder. Tagsüber hat er auf Pferde gewettet, nachts hat er gefickt und am Vormittag gesoffen. Komponiert hat er zwischendurch ... sagte ich als sie von mir wissen wollte wann ich eigentlich meine Gedichte schreibe.“
Bukowski blieb sein ganzes Leben lang Einzelgänger und beschrieb in seinen Werken die Schattenseiten des American Way of Life
Über das Trinken
„Das ist das Problem am Trinken, dachte ich mir, während ich mir einen Drink einschüttete. Wenn etwas Schlechtes passiert, trinkt man, um zu vergessen; wenn etwas Gutes passiert, trinkt man, um zu feiern; und wenn gar nichts passiert, trinkt man, damit etwas passiert.“
Sein Lieblingsdrink: Der Boilermaker – ein Glas Bier mit einem Shot Whisky.
Sein Alter Ego
Der Figur des schreibenden Trinkers Henry Chinaski widmete er mehrere autobiografisch geprägte Bücher und den Film „Barfly“ mit Mickey Rourke in der Hauptrolle.
Seine Lebensphilosophie
„Wenn eine heiße Frau auf einen Einsiedler trifft, muss sich einer ändern.“
Seine Deutschland-Tour
In Deutschland verkaufte er mehr als 4 Millionen Bücher. Als er 1978 in Hamburg auftreten soll, stellt er die Bedingung, dass auf der Bühne ein Kühlschrank voll mit Müller-Thurgau stehen muss. Über die Reise schreibt er später den Bericht „Die Ochsentour“.
Sein Ende
Charles Bukowski starb am 9. März 1994 im Alter von 74 Jahren nach einer Leukämie-Erkrankung in seiner Wahlheimat San Pedro, Los Angeles. Auf seinem Grabstein sind die Worte „Don’t try“ eingraviert, getreu seinem Lebensmotto: „Wenn du dabei bist, es zu versuchen, geh den ganzen Weg. Andernfalls fang gar nicht erst an.“ (aus seinem Gedicht „Go all the way“)
Zum Tod hatte Bukowski ein nüchternes Verhältnis: „Das Schöne am Sterben liegt in der Tatsache begründet, dass eigentlich nichts verloren ist.“
Sein Erbe
Die Serienfigur Hank Moody aus „Californication“ basiert zu weiten Teilen auf Bukowski, dessen Spitzname ebenfalls Hank lautete. Zudem ist Bukowski Pate unzähliger Bars weltweit.
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