Playboy 2020/09

Credit: Hannes Caspar
Magazin
Playboy 2020/09

Inhalt

UPDATE

First Lady: Die zeitlose Claudia Schiffer 

Ein guter Monat für: Rennsportfans und Siegertypen

15 Fragen an … Matthias Schweighöfer

Motor: Ford Mustang – mit 55 jung und stark

Männerküche: Leckere Pasta mit Kalbsragù

Männerbar: Weintipps auf italienisch

Reise: Urlaub in den besten Weinlagen Südtirols

Die Reise meines Lebens: Der Schriftsteller Wladimir Kaminer über seine Ankunft in Deutschland 1990

10 Dinge ... die Charles Bukowski ausmachten

Pro & Contra: Lebende Denkmäler

Stil: Goldene Accessoires für die Morgenroutine

Playboy-Umfrage des Monats: Wie hat Corona das Liebesleben der Deutschen verändert?

Reportage

Die Cyber-Krieger: Ein Frontbesuch bei den Männern, die Deutschlands Wirtschaft und Behörden vor Angriffen internationaler Hacker-Syndikate schützen

Interview

Jupp Kapellmann: Der Ex-Profi-Kicker, Weltmeister von 1974 und Arzt über die Bundesliga in Zeiten von Corona und die Abgründe der Fußballbranche

Rainer Schaller: Der Fitness-Unternehmer-Gigant über seinen harten Start als schlechter Schüler, Knast-Kunden und globale Expansionspläne

Motor & Technik

Ferrari SF90 Stradale: Mit dem ersten Hybrid der Sportlegenden-Marke unterwegs auf der Rennstrecke

Mein Schlitten: Axel Edelböck und sein Jeep

Erotik

Playmate: Bei der „Traumatica Moon Servants“-Wahl wurde sie letztes Jahr im Europa-Park Rust zur Königin der Nacht. Jetzt ist Alona Hertha unsere Miss September

Blende Sechs: Am Karibikstrand von 112 Tulum entdeckt Fotografin Ana Dias die bezaubernde Priscilla Huggins

Streitschrift

Vorsicht, Empathie! Unser Autor enttarnt die Mode-Eigenschaft als Waffe von Selbstdarstellern und Politikern in Krisenzeiten

Stil

Uhren aus Stahl: Der knallharte neue Chic am Männer-Handgelenk

Deutschrock: Die besten Outfits made in Germany für Herbst und Winter

Reine Kopfsache: Probleme und Lösungen rund um Haare, Glatze und Bartpflege

Lust & Lebensart

Sex-Toys im Test: Unsere Playmate des Jahres und ihr Freund probieren Bett-Spielzeug für Paare aus

Tagebuch einer Verführerin: Sex-Kolumnistin Sophie Andresky entführt uns auf eine Dildoparty

Kultur-Pool

Chris Pine: Der Filmstar über seine Verwandlung vom Schönling-Darsteller zum Kino-Helden

Literatur, Musik & Serien: Das Beste des Monats

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Heldendämmerung

Denkmäler haben in diesen Tagen vielerorts einen schweren Stand. Gerade erst wurden im Zuge der weltweiten Proteste gegen Rassismus Denkmäler demoliert, vom Sockel gerissen und in Flüsse gekippt. Der Sturz von Denkmälern hatte immer schon große Symbolkraft. In Bagdad rissen am 9. April 2003 Soldaten mithilfe eines Baukrans und unter dem ekstatischen Jubel Hunderter Menschen die überlebensgroße Statue des irakischen Diktators Saddam Hussein nieder. Und besiegelten damit, für alle Welt sichtbar, das Ende einer Schreckensherrschaft. Denkmalsstürze sind Zeichen einer Zäsur. Aber auch Demonstrationen neuer Machtverhältnisse. Verbunden mit der Entstalinisierung, ließ der sowjetische KP-Chef Nikita Sergejewitsch Chruschtschow kurz nach dem Tod seines Vorgängers Josef Stalin alle Statuen des verstorbenen Diktators entfernen. Jeder sollte sehen, dass hier – eine neue – Geschichte geschrieben wurde. 

Nun stürzen auch in den USA Heroen vergangener Tage über ihre Geschichte, werden im Zuge der „Black Lives Matter“-Proteste viele Denkmäler zertrümmert. Neben Statuen ehemaliger Kolonialisten wie des Unternehmers und Sklavenhändlers Edward Colston in Bristol trifft die Wut der Denkmalsstürmer inzwischen auch Abbilder des italienischen Seefahrers Christoph Kolumbus. Weltweit wurden Statuen des berühmten Entdeckers bei Demonstrationen mit Farbe beschmutzt oder vom Sockel gekippt.


Sind die aktuellen Beispiele der Denkmalsäuberung ein notwendiger Akt der politischen Hygiene – und dienen damit dem Kampf für eine gerechtere Gesellschaft? Oder sind sie doch nur Zeugnisse eines hysterischen Zeitgeistes, verbunden mit dem Irrglauben, durch die Entfernung alter Monumente eine perfekte neue Welt zu erschaffen? Und geht das am Ende alles noch nicht weit genug? Sollten auch hierzulande schleunigst alle Marx-, Engels- und Lenin-Abbilder entfernt und sämtliche Straßen umbenannt werden? Nein! Zu einer aufgeklärten Gesellschaft und zu richtig verstandener Denkmalpflege gehört auch immer die konfrontative Auseinandersetzung und eine Vergegenwärtigung der (eigenen) Geschichte. Und wie sollte dies demokratischer – also besser – gelingen als durch Ausstellung der Zeitzeugnisse im öffentlichen Raum?
Dass bekanntlich auch an lebenden Denkmälern gerüttelt wird, lesen Sie aus gegebenem Anlass übrigens in unserem Pro & Contra zu Franz Beckenbauer. Getreu der alten Weisheit, wo viel Licht ist, gibt es auch immer Schatten.

Ihr

Florian Boitin, Chefredakteur