„The War“: Vlad Ivanenko, Chefredakteur von Playboy Ukraine, über die neueste Ausgabe
Credit: Playboy Ukraine
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„Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte“, schreibt uns Vlad Ivanenko, der Chefredakteur des ukrainischen Playboy, per Mail. Erst kürzlich veröffentlichten er und sein Team, das die Ukraine auch Monate nach dem Beginn des russischen Großangriffs auf das Land nicht verlassen hat, ihre neueste Ausgabe. Auf ihr steht nur eine Zeile: „The War“. Darüber prangt der Playboy-Schriftzug in blau-gelb. „Wir lesen jeden Tag eine Menge Nachrichten, unsere Köpfe sind überlastet. Doch Bilder sagen alles.“
Deswegen findet sich in dieser Ausgabe neben dem bewegenden Editorial, mit dem sich Ivanenko an die Welt richtet, auch kein einziger Text. Es findet sich in ihr kein einziges Aktbild, kein Interview, nichts, was Leser an die schönen Dinge im Lebens denken lässt. Nichts davon also, was man sonst international von dem Männermagazin kennt. „Diese Ausgabe ist eine Fotostory. Sie besteht aus den Arbeiten von Fotografen, die ihr Leben riskiert haben, um das Schrecken einzufangen. Sie soll der ganzen Welt unter dem Dach von Playboy, immerhin eine der fünf bekanntesten Marken der Welt, zeigen, welche Schrecken gerade in unserem Land geschehen.“
An dieser Ausgabe hätten Ivanenko und sein Team noch ewig weiterarbeiten können. „Die Schwierigkeit war, dass jeden Tag etwas passierte und wir ständig neue unerträglich belastende Fotos aus Butscha, Irpin, Chernihiv, Charkiw und und und zugeschickt bekamen“, schreibt er. „Irgendwann sagte ich ‚Stopp‘“.
Seither ist die ukrainische Ausgabe „The War“ online als E-Paper erhältlich – zu einem Preis zwischen zehn und 200 Euro, den die Leser selbst bestimmen können. Über ein eigens eingerichtetes Spendensystem fließen die kompletten Einnahmen aus den Verkäufen dabei in humanitäre Hilfe und die Krankenversorgung. „Sobald der Sieg errungen ist, werden wir diese Ausgabe drucken und sie an alle, die an ihrer Entstehung beteiligt waren, und an alle Leser, die das E-Paper bekommen haben, schicken. Diese Ausgabe ist ein Stück Geschichte des Landes. Und die ist sehr schwer.“
Auf playboy.ua können Sie Ihre Ausgabe bestellen – und die Menschen in der Ukraine unterstützen.