Liebe Stella, du bist ab sofort als Bachelorette auf RTL+ beim Rosenverteilen zu sehen. Was war deine erste Reaktion, als du gefragt wurdest, ob du die neue Bachelorette werden willst?
Ich war total aufgeregt und habe mich sehr gefreut! Nach meinem Auftritt in der Netflix-Show „Too Hot to Handle“ habe ich überlegt, was als Nächstes kommen könnte, und „Die Bachelorette“ war das einzige Format, das ich mir vorstellen konnte. Es ist wirklich ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Ich finde das Format total schön und war schon länger großer Fan.
In deiner Staffel datet eine Frau erstmals Männer und Frauen.
Ich bin die erste bisexuelle Bachelorette, und ich freue mich über diese Vorbildfunktion. Ich fühle mich von beiden Geschlechtern angezogen, es muss einfach klick machen.
Du warst vor rund fünf Jahren unsere Wiesn-Playmate, da ging die Reise für dich los. Denkst du manchmal zurück, was in dieser Zeit alles passiert ist?
Wenn ich mir klarmache, was ich alles erlebt habe und wo ich vor fünf Jahren war, ist schon richtig viel passiert. Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich mich mal auf Netflix und RTL sehe.
Du wurdest 2020 unter anderem Playmate des Jahres. Wie hast du dich seitdem weiterentwickelt?
Ich bin reifer geworden. Es hat sich herauskristallisiert, was ich vom Leben möchte. Ich finde es schon gut, was ich erreicht habe, will aber auch bodenständig bleiben. Ich habe auch größtenteils den gleichen Freundeskreis wie damals.
Wie denkt dein Umfeld darüber?
Meine Mama ist schon kritisch, was meine Engagements angeht. Sie meinte aber auch, dass sie sehr stolz ist. Wenn ich in ein absolutes Trash-Format gegangen wäre, sähe das wohl anders aus.
Wie gut gefällt dir die neue Position als Bachelorette?
Es ist spannend, man führt ja durch die Show. Ich glaube, dafür muss man stark und präsent sein. Man muss sehr aufmerksam sein, man will ja allen dieselbe Chance geben. Und das Flirten macht mir natürlich Spaß! Aber eine Auswahl zu treffen ist wirklich gar nicht so leicht …
Nicht jeder war begeistert, dass du die neue Bachelorette wirst. Wie gehst du mit Kritik um?
Bis „Too Hot to Handle“ kannte ich das quasi gar nicht, bis dahin hatte ich nur positives Feedback bekommen. Durch die Realityshow wurden dann so viele unterschiedliche Menschen auf mich aufmerksam, die mich vorher nicht kannten, darauf war ich nicht vorbereitet. Über Social Media kam dann plötzlich extrem viel Negativität rüber. Das war wirklich schwierig für mich.
Was wurde kritisiert?
Da werden teils komische Sachen herausgepickt. Zum Beispiel dass ich so ein positiver Mensch bin, der viel lacht. So bin ich eben.
Hat dich das verletzt?
Ich kann nachvollziehen, dass Menschen mir die gute Laune nicht abkaufen, wenn sie mich nicht kennen. Aber das bin zu 100 Prozent ich. Dieser Gegenwind hat mir wehgetan. Ich gehe auch zu einer Therapeutin, um damit besser klarzukommen. Heute sehe ich das distanzierter. Die Leute kritisieren nicht mich, sondern die Version, die sie von mir im Kopf haben.
Hat das beeinflusst, wie du dich als Bachelorette zeigen willst?
Als Bachelorette kann ich ein bisschen mehr über mich erzählen, was für ein Mensch ich bin. Aber verstellen will ich mich nicht.
Deine Follower auf Instagram kennen dich gut, dort sprichst du auch vermeintliche Tabuthemen an. Wie kam es dazu?
Ich bin ein sehr offener Mensch, und für mich ist es normal, über alles zu reden. Kommunikation ist das Wichtigste in jeder Beziehung. Ich habe gemerkt, dass es das Leben bereichert, sich offen auszutauschen, und ich hoffe, dass ich etwas bewirken kann, wenn ich Tabus breche. Über Themen wie Bisexualität zum Beispiel muss mehr geredet werden. Bei vielen ist noch nicht angekommen, dass das etwas Normales ist.
Playmate und „Bachelorette“ Stella Stegmann: „Ich habe viel mehr Erfahrung mit Männern, das ist ganz klar meine Komfortzone“
Wie muss man sich die Stimmung beim „Bachelor“-Dreh vorstellen?
Also ich fand es mega – eine eigene Villa für mich! Und ich hatte auch viel Glück mit dem Cast, die waren alle sympathisch. Das ganze Team war super!
Männliche und weibliche Kandidaten wohnen in deiner Staffel unter einem Dach, richtig?
Ja, die haben eine gemeinsame Villa. Es geht zwar darum, mich kennenzulernen, aber es ist auch möglich, dass theoretisch zwischen Kandidaten etwas passiert – klar!
Wie unterscheiden sich Männer und Frauen beim Daten?
Ich habe viel mehr Erfahrung mit Männern, das ist ganz klar meine Komfortzone. Ich weiß, wie ich flirte oder was ich im Bett mache. Mit Frauen ist es neu für mich, und ich lerne mich dabei neu kennen. Bei Frauen habe ich lustigerweise immer erst mal den Gedanken, dass die jetzt sicher nicht an mir interessiert sind. Bei Männern spüre ich, wenn was gehen könnte. Bei Frauen bin ich anfangs komplett überfordert (lacht).
Wie genau hat sich das geäußert?
Zwar habe ich denselben Körperbau, aber jede Frau ist anders, und was mir gefällt, gefällt der anderen Frau vielleicht gar nicht. Da habe ich mich ein bisschen verloren gefühlt und dachte: Okay, jetzt verstehe ich, warum Männer sich schwertun, den Kitzler zu finden, oder warum sich gewisse Sachen komisch anfühlen (lacht).
Wie schwer fällt es dir, Menschen ohne Rose nach Hause zu schicken?
Ich dachte ja, ich sei die perfekte Bachelorette: Ich sehe recht schnell, bei welchen Kandidaten Potenzial da ist und bei welchen nicht. Aber dann kommt die konkrete Situation, in der ich jemandem keine Rose überreiche, und ich denke: Jetzt bist du extra nach Thailand gereist für die Sendung, und ich schicke dich direkt wieder nach Hause – das tut mir so unglaublich leid! Es war wirklich schwerer als gedacht.
Playmate, Bachelorette … Was kommt als Nächstes?
Ich lasse gerne Dinge auf mich zukommen. Erst mal genieße ich die Ausstrahlung und den ganzen Wirbel darum. Ich hätte große Lust, eine Show zu moderieren oder mich im Schauspiel auszuprobieren. Und ich mag es, mich herauszufordern. Wenn jemand sagen würde, lass uns mal nächstes Jahr zu „Ninja Warrior“ gehen, wäre ich dabei. Und bei „Let’s Dance“ würde ich auch sofort mitmachen.
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