Shibuya Crossing ist Tokio kompakt: voll, aber diszipliniert – hektisch, aber geordnet. Bis zu 3000 Leute überqueren die Kreuzung während einer Ampelschaltung. Kaum einer berührt die anderen, als wären die Menschen ein Fischschwarm. Die beste Aussicht auf Tokio und den Fuji haben Sie vom 634 Meter hohen Skytree mit Aussichtsplattform auf 450 Meter Höhe. Zum Shopping geht’s ins Ginza-Viertel, zum Bestaunen knallroter Torii-Portale zum Otome-Inari-Schrein. Im ältesten Sakralbau, dem Asakusadera-Tempel aus dem Jahr 628, werden die Hände mit Rauch gereinigt. Großes Spektakel gibt’s dagegen auf Toyosu, dem größten Fischmarkt der Welt: 14 Millionen Euro Tagesumsatz mit 2,3 Tonnen Meeresgetier.
Eine Geisha ist Künstlerin und Gastgeberin für einen Abend mit Gespräch, Musik, Tanz und feinem Essen. Treffen können Sie eine Geisha nur auf Empfehlung, sonst ist sie keine und bietet eher Körperliches an. Ganz unschuldige Entspannung gibt’s im Badehaus Onsen mit vulkanischem Mineralwasser. Alle sind nackt, vor dem eigentlichen Bad müssen Sie sich kräftig abschrubben – schauen Sie, wie es die Japaner machen. Und kleben Sie Ihre Tattoos ab, die gelten als Mafia-Symbole! Hoch angesehen sind dagegen Sumo-Ringer: Deren Nationalsport, ausgetragen in Turnieren, ist 1500 Jahre alt – und sehr unterhaltsam. Fast ebenso alt: Teezeremonien, die dem Menschen Gelassenheit und Wärme geben.
Wer mal bei „Sushi Shin by Miyakawa“ gegessen hat, beginnt zu zweifeln, ob Sushi made in Germany überhaupt Sushi ist. Noch authentischer wird’s nur, wenn Sie sich online bei einer Familie für ein opulentes Mahl mit Sashimi anmelden. Oder Sie probieren eines der 50 Izakayas – Bar, Café, Kneipe in einem – in der Omoide Yokocho (nähe Shinjuku Station West). Als beste Bar des Landes gilt der „SG Club“. Im „Aman“ ruhen Sie danach komfortabel: raumhohe Fenster, traditionelle Ausstattung und ein Bad wie ein Onsen mit Fuji-Blick. Günstiger (und trotzdem gut) als das „Toshi“ geht’s in Tokio kaum noch – nur Schlafkojen in Kapselhotels sind noch billiger.
Höflichkeit ist alles in Japan. Wenn sich zwei nickende Japaner am Lift nicht einig werden, wer den höheren Rang besitzt und zuerst einsteigen darf, drängeln Sie sich nicht vorbei! Auch wenn das Prozedere so lange dauert, dass der Aufzug wieder weg ist. Pünktlich sein heißt: fünf Minuten früher. In der U-Bahn nicht telefonieren (tippen ist okay) und maximal flüstern. Nase hochziehen ist akzeptabel, Schnäuzen tabu! Essen im Gehen gilt als No-Go! Die Nudelsuppe darf man hörbar schlürfen, Sushi sogar im Nobelrestaurant mit der Hand essen. Die Hände braucht man bei japanischen Toiletten übrigens nur zum Drücken von Knöpfen. Die Intimpflege besorgen Wasserstrahldüsen.
Nur 200 Meter vom Düsseldorfer Hauptbahnhof entfernt, beginnt mit der Immermannstraße „Little Tokyo“. 8000 Japaner in 400 japanischen Firmen haben sich hier eine Enklave geschaffen: japanischer Alltag mit japanischem Personal im Massagesalon, in japanischen Tee-, Porzellan-, Foto- und Buchläden, in japanischen Restaurants, dem „Nikko“-Hotel und einem japanischen Reisebüro. Hier können Sie original Soba-Nudeln aus Hokkaido essen – oder das Eko-Haus im Stadtteil Niederkassel besuchen mit dem einzigen japanischen Tempel in Europa, inklusive Kirschbaumblüte (April und Mai) im Garten.
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