Bronzene Zeiten: Die Oris Carl Brashear im Praxistest

Wasser marsch! Unser Uhren-Experte will seiner Oris Carl Brashear aus Bronze im Meer einen satten Grünstich verpassen
Credit: privat
Wasser marsch! Unser Uhren-Experte will seiner Oris Carl Brashear aus Bronze im Meer einen satten Grünstich verpassen
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Begeistert vom Design und den technischen Daten einer Uhr, weiß man noch lange nicht: Wie macht sich das gute Stück am Handgelenk? Unser Uhrenexperte Michael Brunnbauer sucht darauf Antworten – und testet jeden Monat ein anderes Modell. Dieses Mal will er seiner Oris „Carl Brashear“ aus Bronze einen satten Grünstich verpassen.

Von: Michael Brunnbauer
08.10.24
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Mein erster Eindruck von der Oris Carl Brashear

Mir kam die Idee bei einem Gespräch mit Rolf Studer, dem CEO von Oris. Er zeigte mir ein Bild aus seinem letzten Urlaub, auf dem er die erste „Carl Brashear“-Bronzeuhr von Oris trug. Der Clou: Die Uhr hatte eine beinahe vollständig grüne Patina entwickelt. Das passiert, weil Bronze mit Luft und Wasser – insbesondere Salzwasser – chemisch reagiert und ein leichter Grünspan entsteht. Mir gefiel die Vorstellung einer mit mir alternden und sich verändernden Uhr so gut, dass ich mir später selbst eine zulegte.

Keine Sorge: Da sich das Original-Lederband nur bedingt fürs Meer eignet, montierte der Autor den Nato-Strap des Folgemodells an seine Uhr
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Das sagt der Juwelier über die Oris Carl Brashear

Der „Oris Carl Brashear Chronograph“ war die zweite Uhr, die Oris zu Ehren von Carl Brashear aufgelegt hat. Wem der Name nichts sagt: Brashear war der erste afroamerikanische Marinetaucher der US Navy, seine Geschichte wurde in „Men of Honor“ mit Cuba Gooding Jr. im Jahr 2000 verfilmt. Aber das nur am Rande. Insgesamt hat Oris bis heute drei „Brashear“-Uhren herausgebracht. In der aktuellen Kollektion befinden sich zwar noch Bronzeuhren, aber keine mit Bezug auf den Taucher.  

In der aktuellen Kollektion von Oris finden sich nach wie vor viele Bronzeuhren, wie zum Beispiel gerade neu erschiene Divers Sixty-Five Date Cotton Candy „White Star“ für einen Preis von 2850 Euro
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Das habe ich mit der Oris Carl Brashear erlebt

Ich hatte mich das viele Jahre nicht getraut, aber diesen Sommer war es so weit: Ich wollte meine Uhr grün einfärben. Ich trug sie daher während meines Kreta-Urlaubs durchgängig am Handgelenk, insbesondere beim Baden im Meer. Schon nach ein paar Tagen entwickelte sich an der Lünette ein leichter Grünton. Und irgendwann sah sie so aus, als hätte sie die letzten 50 Jahre auf dem Boden des Meeres gelegen. Interessanter Nebeneffekt: Jedes Mal, wenn ich an der Hotelbar einen Cuba Libre bestellte, fühlte ich mich wie eine Mischung aus Hemingway und dem verrückten Piraten Jack Sparrow. Also alt, aber verwegen.

Oris Carl Brashear: Mein Fazit zum Chronographen

Der Bronze-Hype bei Uhren ist vorbei, als Investment haben sich eigentlich nur die ersten „Bronzo“-Modelle von Panerai gut entwickelt. Das liegt daran, dass der große Vorteil des Materials, nämlich dass die Uhr mit ihrem Besitzer altert, auch ihr Nachteil ist. Denn die wenigsten Käufer wollen eine Uhr mit der Patina eines anderen Besitzers. Aber darum geht es letztendlich auch nicht bei einer Bronzeuhr. Eine solche Uhr kauft man sich, um mit ihr zusammen alt zu werden. Oder an der Bar eine Buddel voll Rum zu bestellen. Joho!

ORIS „Carl Brashear Chronograph“

Durchmesser: 43 mm
Gehäuse: bronze
Band: Leder
Zifferblatt: dunkelblau
Besondere Funktion: Chronograph
Preis (2018): 4.400 Euro
Wert heute: 3.200 Euro